Mit dem vierten Zyklus Das zweite Imperium machen wir erneut einen Zeitsprung in die Zukunft. Er startete im Jahr 1964.

Das Zweite ImperiumDie Handlung von Das zweite Imperium

Wir steigen mit einem Zeitsprung über 212 Jahre ein. Es ist mittlerweile eine Geheimorganisation, die USO, entstanden, der der ehemalige Arkonidenimperator Atlan vorsteht. Die USO rekrutiert ihre Spezialisten zumeist aus den Nachkommen Terranischer Siedler, den Umweltangepassten. Melbar Kasom und Lemy Danger eröffnen die neue Handlungsebene. Kasom ist Ertruser, 2,50m große extrem starke und widerstandsfähige Menschen, die am Tag gut einen Ochsen essen können, nur um ihr Minimum an Kalorien zu erfüllen. Lemy Danger ist Siganese, langlebige Mini-Menschen, die nur etwa 222,11 Millimeter groß werden.

ES, das Geistwesen von Anderer, verzieht sich aus der Milchstraße – das heißt, keine Zellduschen mehr für niemanden, Aber ES hat 25 Zellaktivatoren in der Galaxis verstreut, die von jedem getragen werden können. Diese werden peu a peu auch gefunden, wobei einer leider durch Lemy Danger vernichtet wird. Dies löst eine 5D-Schockwelle aus, wodurch in der Galaxis überall Eier zerplatzen, aus denen Hornschrecken werden, die in wenigen Tagen einen ganzen Planeten kahlfressen können. Zudem wird auf dem gerade entdeckten Mond Impos des Riesenplaneten Herkules eine seltsame Wesenheit aktiv, die man Suprahet tauft. Vor dieser Gefahr ist ES vermeintlich geflohen. Das Suprahet wird gebannt durch die Geräte der Oldtimer, den Erbauern des auf Impos gefundenen Maschinensaals.

Aus den Hornschrecken wird irgendwann ein Schreckwurm, intelligente, starke Raupen, und eine Menge sogenanntes MOLKEX bleibt zurück, welches abgeerntet wird. Die Ernteschiffe sind diskusförmig, gehören den Blues (eine faszinierende Rasse, entfernt humanoid, mit Tellerkopf) und sind mit Molkex überzogen. Molkex macht die Schiffe gegen jeden Waffeschaden immun. Andererseits sind die Bluesschiffe technisch denen der restlichen Milchstraßenbewohner weit unterlegen, wodurch ein seltsames Patt erreicht wird. Viele Agentenabenteuer später werden die Blues besiegt, als man gegen das Molkex ein Mittel findet. Molkex, Schreckwurm, beides sind übrigens Verwandte des Suprahet. Die Schreckwürmer werden entsorgt, indem die Akonen deren Heimatplaneten Tombstone vernichten.

Teil Zwei des Zyklus ist dann eher Mensch gegen Mensch. Plophos ist eine Kolonie der Menschen, wo Iratio Hondro, ein Zellaktivatorträger regiert. Dieser hat mittels eines Giftes alle Menschen um ihn herum gefügig gemacht. Perry und Kollegen werden von ihm entführt, müssen sich heftelang den Weg freiballern bis Hondro besiegt wird. Dabei lernt Perry seine zukünftige Frau Mory Abro kennen und entdeckt den Planeten Kahalo, der 6 Pyramiden aufweist, die sehr geheimnisvoll sind. Am Ende wird Arkon III zerstört.

Kritik

Erster Teil Top, zweiter Teil Flop, so in etwa.

Die Zellaktivatorenjagd, die Blues, die Hornschrecken, all das liest sich spannend und ist es auch bis zur letzten Sekunde, eingestreut einige nette Rätsel, passt. Wobei es etwas seltsam erscheint, dass die alten Arkoniden nie Kontakt zu den Blues gehabt haben sollen, wenn die Blues doch so extrem expansorisch sind weil sie sich so schnell vermehren. Aber man darf auch nicht zu kritisch werden, der Zyklus erschien in den Jahren 1964 bis 1965 in Heftform, das heißt auch, allzu komplexe Betrachtungen waren nicht gewünscht. Wohl weder vom Leser, noch von den Autoren, schließlich handelt es sich bei PR um ein Unterhaltungsprodukt. Und unterhaltsam war zumindest die erste Zyklushälfte in jedem Fall.

Die zweite Hälfte mit Iratio Hondro hingegen ist wahrlich sehr stark Geschmackssache. Perry und co stolpern von Heft zu Heft durch eine eher durchwachsene Handlung, viel Geballer und seltsame Wesen, aber alles in allem extrem repetitiv. 20+ Hefte jede Woche Schema F waren mir zu viel des Guten. Die einzelnen Logikbrüche zähle ich lieber nicht auf, auch hier gilt wieder wie oben, allzu kritisch sollte man halt nicht sein.

Positiv kann man erwähnen, dass sich die einzelnen Autoren stilistisch etwas aneinander annäherten, die Hefte etwas mehr wie aus einem Guss wirkten.

Hier kann ich klar empfehlen, den Zyklus als Silberband zu lesen, Band 18, 19 und 20. Denn der Komplex um Hondro wird mit einigen Seiten im Silberband 21 schön und ausreichend zusammengefasst.

 

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Mario Staas

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