Commander Michael Burnham muss im zweiten Teil des Prologzweiteilers Das Urteil für ihr Fehlverhalten über sich ergehen lassen.
Staffel 1, Folge 2 – Sternzeit: 1207,3
„Das Urteil“ – „Battle at the Binary Stars“
Die Handlung von Das Urteil
Nach dem Rückblick auf die erste Folge geht es nahtlos weiter. Captain Georgiou (Michelle Yeoh) enthebt Burnham (Sonequa Martin-Green) von ihrem Posten und steckt sie in die Arrestzelle. An Bord des Totenschiffes kommt es zu einer Unterredung zwischen den Häusern. T’Kuvma (Chris Obi) versucht die Häuser gegen die Föderation aufzubringen und sie so zu vereinen. Währenddessen trifft Unterstützung für die Shenzhou ein. Zehn weitere Schiffe kommen zur Hilfe, Captain Georgiou versucht es erneut mit einer Kontaktaufnahme, was T’Kuvma zu weiteren Aufstachelungen nutzt.
Die Klingonen beschließen die Föderation anzugreifen und die Shenzhou wird direkt schwer getroffen. Zwar kann sich die Shenzhou wehren, wird aber so hart getroffen, dass die Arrestzelle in der Burnham sitzt, fast komplett zerstört wird, nur das Kraftfeld schützt sie vor dem Vakuum des Alls. Als die Shenzhou droht mit einem Asteroiden zu kollidieren, rettet die Europa von Admiral Anderson sie in letzter Sekunde. Der Admiral bietet den Klingonen einen Waffenstillstand an, den T’Kuvma annimmt. Doch dies ist nur eine List, denn kurz darauf rammt sein Schiff die Europa die daraufhin zerstört wird.
T’Kuvma ernennt sich selbst zum Messias und Wiedergeburt von Kahless und schickt die restlichen Klingonen zurück zu Qu’onos um vom Geschehen zu berichten. Er wendet sich ebenso an die Reste der Föderationsflotte, die seinen Anspruch auf die Randgebiete der Föderation anerkennen soll. Burnham entkommt ihrer Zelle und damit dem sicheren Tod, in dem sie den Computer ausdiskutiert. Captain Georgiou und Saru (Doug Jones) überlegen währenddessen, wie sie das Totenschiff zerstören können und denken an eine Kamikazeaktion, als Burnham die Brücke betritt und davon abrät. T’Kuvma wäre als Märtyrer noch mächtiger, als Gefangener wäre er aber ein Zeichen der Schande.
Als die Klingonen beginnen, die Leichen ihres Volkes einzusammeln, beamt man von der Shenzhou einen Photonentorpedo in einen der Leichname. Er explodiert an Bord und beschädigt das klingonische Schiff schwer. Georgiou und Burnham können sich nun selbst rüberbeamen, werden von Voq und T’Kuvma aber in einen Zweikampf verwickelt, in dem T’Kuvma Captain Georgiou tötet und daraufhin von Burnham erschossen wird. Saru holt sie zurück auf ihr Schiff und mit Notfallkapseln wird die Shenzhou evakuiert.
Burnham wird vor Gericht ihr Rang aberkannt und sie muss eine lebenslange Haftstrafe antreten.
Kritik
Auch diese Folge ist ähnlich langatmig wie die erste Folge. Gerade die Klingonendialoge ziehen sich wie Kaugummi, auch wenn ich nach wie vor die Idee gut finde, fremde Rassen untereinander in ihrer eigenen Sprache sprechen zu lassen. Die Soundeffekte in der Schlacht klingen allerdings sehr merkwürdig. Seit wann machen Phaser ein „pft“-Geräusch? Klar, im Weltall hört man eigentlich nichts und die ganzen Soundeffekte sind nur für den Zuschauer da, aber ein wenig stimmiger sollte es schon sein. Das haben wesentlich ältere Serien und Filme ja auch gescheit hinbekommen.
Die Art und Weise wie sich Burnham aus der Zelle rausdiskutiert erinnert mich an Dark Star und 2001 – ich werte dies als Hommage, denn eigentlich sollte ein Star Trek Computer soviel „Verstand“ haben, zu wissen, wann Gefahr droht und die Zelle oder Türen dann auch öffnen. Im Gesamtpaket ist, bedingt durch den hohen Actionanteil, diese Folge unterhaltsamer, aber immer noch mit wenig Trekfeeling.
Burnham warnt davor, T’Kuvma zu töten, da er sonst zu mächtig wird, tötet ihn dann aber selbst, als er ihre Freundin und Mentorin Georgiou tötet. Das Verhalten mag zwar menschlich und nachvollziehbar sein, aber Burnham ist seit etlichen Jahren auf Vulkan erzogen worden und hat sogar die Wissenschaftsakademie besucht. Ein wenig mehr Kontrolle über ihre Emotionen sollte Sarek (James Frain) ihr da schon beigebracht haben. Apropos Sarek – er hat ihr also einen Teil seines Katras „eingepflanzt“ und seinem eigenen Sohn nicht? Und das reicht, damit man über Lichtjahre hinweg kommunizieren kann? Ein wenig überzogen, das hätte man auch anders lösen können.
Obwohl im zweiteiligen Pilotfilm vieles fehlt, was für mich Star Trek ausmacht (das bekamen alle anderen Piloten bisher besser hin), unterhält mich Discovery bisher gut genug um dran zu bleiben. Erst recht, wenn man wissen will, wie Burnham nun auf die Discovery kommt und sie diesen tiefen Fall übersteht. Immerhin hat sie einen Krieg (in den Augen der Sternenflotte) verursacht und etliche ihrer Freunde und Crewmitglieder verloren.
Funfacts
- Das Kürzel für Astronomische Einheit AE wurde nicht übersetzt und im Original AU belassen.
- Eines der Schiffe der Föderation ist nach dem Andorianer Shran benannt.
- Der deutsche Titel war zuerst „Kampf beim Doppelstern“ bevor er in Das Urteil geändert wurde.
Der deutsche Titel
„Schlacht beim Binären Sternensystem“ oder Doppelstern, wie es zu Beginn war, wäre die korrekte Übersetzung, der (zweite) deutsche Titel nimmt das Ende der Folge vorweg, während der erste eine gute, sinngemäße Übersetzung war.
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