Ein Spukschloss im Weltall? Die siebte Episode der zweiten Staffel spielt mit den Klischees einer Halloweennacht.

Staffel 2, Folge 7 – Sternzeit 3018,2
„Das Spukschloss im Weltall“ – „Catspaw“

Das Spukschloss im WeltallDie Handlung

Scott, Sulu und Jackson befinden sich auf einer Außenmission auf Pyris VII. Allein Jackson kehrt auf die Enterprise zurück. Dabei stößt er eine merkwürdige Warnung aus und bricht anschließend tot zusammen.

Kirk, Spock und McCoy wollen der Sache auf den Grund gehen. Auf Pyris VII finden sie inmitten wallenden Nebels ein düsteres Schloss vor. Sie dringen ein und treffen auf die beiden Bewohner Sylvia und Korob. Die stammen aus einer unbekannten Gegend des Weltraums. Scott und Sulu wurden von ihnen zu willenlosen Dienern gemacht. Gleiches widerfährt McCoy.

Kirk erkennt, dass Sylvia an ihm in gewisser Weise interessiert ist, und nutzt dies aus. Dadurch erfährt er von ihren Fähigkeiten, ihrer wirklichen Existenz und von der Funktionsweise des sogenannten Transmutators. Dieser ist ein nützliches Werkzeug, mit dem Illusionen erschaffen und Materie umgewandelt werden kann. Zusätzlich kann er den Geist kontrollieren. Sylvia stellt schnell fest, dass Kirk ihr nur etwas vorgespielt hat, und wird wütend. Sie droht mit der Vernichtung der Enterprise und der gesamten Besatzung.

Korob eilt zur Hilfe, da er mit Sylvias Plänen nicht einverstanden ist. Dabei wird er von ihr getötet. Kirk kann dabei den Transmutator an sich nehmen. Am Ende zerschlägt er ihn und die komplette Szenerie löst sich auf. Scott und Sulu sind wieder normal. Korob und Sylvia hingegen erscheinen in ihrer wahren Gestalt. Da auf Pyris VII für sie lebensfeindliche Bedingungen herrsche, sterben sie innerhalb von Sekunden.

Rezension

„Das Spukschloss im Weltall“ vereint wohl sämtliche Klischees betreffend einer Halloweennacht. Nicht nur drei Hexen mit schauerlichen Warnungen, welche Spock trocken mit „künstlerisch nicht besonders wertvoll“ kommentiert, erscheinen. Es wallt der Nebel um ein düsteres Schloss, welches wuchtig zwischen den ebenso düsteren Felsen gewachsen zu sein scheint. Im Inneren wartet ein Verlies, in dem unsere drei Helden angekettet auf die Entwicklung der Dinge warten. Dabei starrt McCoy auf ein grinsendes Skelett neben sich. Ein schöner bildlicher Wortwitz, denn im Original lautet sein Spitzname „Bones“ (Knochen). Weiter geht es mit schwarzen Katzen, Zaubertricks und Voodoo. Umso passender erscheint der Umstand, dass diese Folge zum ersten Mal zur Halloweenzeit in den USA ausgestrahlt wurde.

Das Spukschloss im WeltallWer sind Korob und Sylvia?

Die beiden Reisenden gehören einem unbekannten Volk an. Sie wurden losgeschickt, um die Menschheit zu erforschen. Mithilfe ihres Transmutators können sie alles Mögliche tun. Er erlaubt ihnen, eine andere Gestalt zu wählen, sodass sie menschenähnlich erscheinen. Wir erfahren, dass es in deren Heimatwelt keine Emotionen gibt. Aus diesem Grund ist Sylvia an Gefühlsregungen sehr interessiert.

Scheinbar ist mit der menschlichen Gestalt gleichzeitig auch die Fähigkeit, Emotionen zu spüren, entstanden. Allerdings kann Sylvia sich offensichtlich nicht kontrollieren. Sie giert nach jeglicher emotionalen Stimulanz. Dass Kirk sie nicht wirklich liebt und begehrt, kann sie kaum begreifen und reagiert mit unbändiger Wut. Eine Wut, welche am Ende alles zerstört, einschließlich ihr selbst.

Die Gestalt, welche Korob und Sylvia wirklich besitzen, ist fremdartig. Ich nehme stark an, dass sich die Designer und Produzenten ihre Gedanken gemacht haben. Zusätzlich darf die Art der Umsetzung nicht mit den heutigen Möglichkeiten verglichen werden. Die Seltsamkeit ist unvergleichlich. Zwei blaue vogelartige Geschöpfe, welche zart und plump zugleich wirken, erscheinen auf der Bildfläche. Sie gehen sehr schnell zugrunde, wobei ich mich frage, wieso beide leben. Korob wurde zuvor bereits von Sylvia getötet: Eine schwere Tür erschlug ihn. Eigentlich hätte eines der beiden Wesen bereits leblos da liegen müssen.

Eine typische Episode

Auch hier kommen die wiederkehrenden Elemente zum Tragen. Erkundung eines unbekannten Planeten und übermächtige Wesen. Gefangene oder getötete Crewmitglieder und vorneweg ein Captain, welcher sich furchtlos in Gefahr begibt, um sein Schiff zu retten. Diese Zutaten werden immer wieder aufgegriffen und in eine neue Story eingebettet. Ich habe nie nachvollziehen können, warum sich ausgerechnet die Führungsoffiziere gleichzeitig in Gefahr begeben. Sicher, Spock ist nicht nur des Captains Stellvertreter, sondern auch Wissenschaftsoffizier. Allein dieser Umstand sollte jedoch dazu führen, dass der Kommandant auf dem Schiff bleibt. Wissenschaftler werden auf fremden Planeten eher gebraucht als ein Captain. Außerdem besteht grundsätzlich die Gefahr, dass das Schiff beide Kommandooffiziere verlieren kann.

Insgesamt gehört diese Folge nicht zu den überragenden Episoden der Serie. Meine Tochter mag sie zwar sehr, aber das wird an der Katze liegen. Ich selbst halte „Das Spukschloss im Weltall“ bestenfalls zur Zerstreuung geeignet. Große Spannung kommt nicht auf, trotzdem langweilt die Geschichte aber auch nicht vollends. Sie plätschert dahin und bietet einige humorvolle Szenen.

Fazit: Keine großen Überraschungen, aber auch keine echten Enttäuschungen.

Fun Facts:

  • Drehbuchautor Robert Bloch war nicht wirklich zufrieden mit der Umsetzung seiner Story. Er schob dies jedoch auf das karge Budget. Das Schloss sollte eigentlich labyrinthartig gestaltet sein. Dies war allerdings mit den zur Verfügung stehenden Mitteln so nicht durchführbar. Zwar laufen die Offiziere durch Gänge, aber der Eindruck eines Labyrinthes entsteht nicht. Auch die gigantische Katze gefiel Bloch im Nachhinein nicht. Großaufnahmen ersetzen keine tatsächliche riesenhafte Katze.
  • Regisseur Joseph Pevney war ganz und gar nicht von der Folge angetan. Sie sei nicht gut gewesen, sagte er. Die Schauspieler seien ihm auf die Nerven gegangen.
  • Das Schloss diente bereits in „Tödliche Spiele auf Gothos“ als Kulisse.
  • „Das Spukschloss im Weltall“ wurde passenderweise zu Halloween in den USA ausgestrahlt.

Der deutsche Titel

Ich mag es gar nicht mehr erwähnen, aber die Deutschen haben ein unglaubliches Talent, einfach den nahe liegenden Titel auszuwählen. Es ist wenig Fantasie im Spiel, so scheint es mir oft. „Catspaw“ (Katzenpfote), wie der originale Titel lautet, greift Sylivia und ihre Katzengestalt auf. Da die ganze Unternehmung eindeutig Sylvias Plan ist, passt der Titel wie angegossen. Alle Pläne tragen ihre Handschrift, gewissermaßen den Pfotenabdruck ihrer Katzengestalt.

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Kirsten P.

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