Mit »Feuertaufe: Spock – Das Feuer und die Rose« setzt David R. George III seine »Star Trek – The Original Series«-Trilogie fort.
Ein Tod mit Folgen
James T. Kirk ist tot. Er starb bei dem Versuch, die Enterprise-B zu retten. Und sein Tod hinterlässt eine Lücke, mit der jeder auf seine eigene Weise versucht fertig zu werden.
Für Spock bedeutet das Ableben seines Freundes, dass es für ihn zunehmend schwer fällt, mit seiner menschlichen Seite fertig zu werden. Vor allem die Erinnerungen an einige Zeitreisen belasten ihn. Weshalb er sich am Ende zu einem folgenschweren Schritt entschließt.
Der erste Band der »Feuertaufe«-Trilogie, »McCoy«, war grandios. Ein Ziegelstein von einem Roman, der eine sehr gute Lebensgeschichte des knurrigen Arztes erzählte. Als Nächster ist jetzt Spock an der Reihe. Naturgemäß gibt es hier einige Unterschiede. Der Erste fällt einem schon auf, ehe man das Buch überhaupt aufschlägt. »Das Feuer und die Rose« ist im Vergleich zum Vorgänger schmaler. Was allerdings über die Qualität des Inhaltes erstmal nichts aussagt.
Geschichte und Generationen
Dieses Mal gibt es keine eindeutige Episode auf der die Handlung aufbaut. Griff in die Geschichte spielt natürlich eine gewichtige Rolle, aber nicht nur. Der Autor baut auch auf »Star Trek – Treffen der Generationen« und den Tod von Captain James T. Kirk auf.
Daraus entsteht eine faszinierende Story, in der der Schriftsteller teilweise sehr frei mit der Vorlage spielt. Er nutzt die Chance, dass er sich nicht an die Kontinuität der »Star Trek«-Romane halten muss, voll aus. Und so erfindet er das eine oder andere Detail mit hinzu, wie zum Beispiel die Tatsache, dass sich Spock in eine Menschenfrau namens Alexandra verliebt. Daraus entwickelt sich eine Beziehung, die alles andere als geradlinig verläuft.
Das zeigt sich besonders ab dem Moment, in dem Spock beschließt, sich dem Kolinhar zu unterziehen, der vulkanischen Zeremonie, mit der die Gefühle eines Vulkaniers endgültig stillgelegt werden. Der Ablauf und die Mühen dieses Verfahrens werden von David R. George III in aller Ausführlichkeit erzählt. Gleichzeitig bietet ihm das auch die Möglichkeit, in »Feuertaufe: Spock« Rückblenden einzubauen, um auf die eine oder andere überraschende Zeitreise einzugehen.
Keine Spekulationen bei “Das Feuer und die Rose”
Doch anders als in »Feuertaufe: McCoy« spekuliert der Autor hier nicht fröhlich weiter. Er erfindet kein alternatives Leben für seinen Protagonisten. Stattdessen baut er ein, zwei Mysterien auf, bei denen man jedoch schnell erahnen kann, wie sie entstanden und wie sie aufgelöst werden. Es liest sich zwar nicht langweilig, aber enttäuschend ist es schon.
Auch ist es schade, dass sich David R. George III in »Feuertaufe: Spock« wirklich nur auf die TOS-Ära Serie begrenzt. In diesem Fall wäre es reizvoll gewesen, wenn er ebenfalls noch die TNG-Ära mit einbezogen hätte, um zu erklären, wann und warum Spock der Gedanke kam, eine Wiedervereinigung von Vulkaniern und Romulanern zu erreichen. Denn das wurde so noch nie thematisiert.
Und leider ist das Ende von »Feuertaufe: Spock« enttäuschend. Der Autor baut mit mit einigem Aufwand eine bestimmte Charakterentwicklung des Vulkaniers auf, nur um dann auf den letzten Seiten eine 180 Grad-Wendung einzubauen. Wodurch die ganze Entwicklung ad absurdum geführt wird. Noch dazu ist es eine, die nicht erklärt, wieso er das tat, da diese Entscheidung von Spock doch zu sehr aus dem Nichts kommt.
Es ist schade, dass »Das Feuer und die Rose« so enttäuschend geworden ist. Es liest sich zwar immer noch gut, aber eben nicht rundherum überzeugend, wie es bei »McCoy« der Fall war.
Bewertung 10/15
Autor: David R. George III
Titel: Star Trek – The Original Series 2: Feuertaufe: Spock – Das Feuer und die Rose
Originaltitel: Star Trek – Crucible: Spock – The Fire and the Rose
Übersetzer: Anika Klüver, Sabine Elbers
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 02/2012
Einband: Taschenbuch
Seiten: 413
ISBN: 978-3-942649-52-0
Sonstige Informationen: Produktseite
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