In Das Equilibrium lernt Jadzia ein Geheimnis aus der Vergangenheit ihres Symbionten Dax kennen.
Eine neue persönliche Seite wird entdeckt
Benjamin Sisko (Avery Brooks) kocht für seine Führungsoffiziere ein gemeinsames Essen. Jadzia Dax (Terry Farrell) stößt etwas verspätet hinzu und entdeckt ein Musikinstrument. Obwohl sie von sich behauptet, dass sie unmusikalisch sei und auch keiner ihrer früheren Wirte musikalisch begabt war, kann sie dieses Instrument perfekt spielen, was sie verwirrt.
Die Melodie, die sie gespielt hat, will ihr nicht mehr aus den Kopf. Gleichzeitig hat sie auf einmal wiederholt Halluzinationen, in denen sie einen maskierten Mann sieht, von dem sie bedroht wird. Es geht ihr immer schlechter, sodass Bashir (Alexander Siddig) beschließt, dass sie auf Trill besser behandelt werden kann.
Auf ihrer Heimatwelt angekommen wird Jadzia von einer Trillärztin untersucht. Dabei stellt sich heraus, dass einige ihrer Blutwerte gesunken sind. Die Situation ist zwar nicht lebensbedrohlich, doch wenn sie noch weiter sinken, könnte das den Symbionten gefährden, sodass dieser dann entfernt werden müsste, damit sein Überleben gesichert ist. Jadzia würde vermutlich während der Operation sterben. Nur ist das zum aktuellen Zeitpunkt unwahrscheinlich.
Eine Verschwörung!
Zunächst scheint die Behandlung anzuschlagen. Doch dann kehren die Halluzinationen zurück, stärker als je zuvor. Die Werte von Jadzia sind so extrem gesunken, dass der letzte Ausweg nur darin besteht, den Symbionten zu entfernen.
Benjamin Sisko und Julian Bashir stehen dem jedoch skeptisch gegenüber. Sie ermitteln in der Angelegenheit auf eigene Faust weiter und stoßen auf etwas Ungeheuerliches, eine Verschwörung.
Einer von Jadzias früheren Wirten wurde von einem Trill namens Joran ermordet, der daraufhin Dax in sich aufnahm. Doch statt einer Abstoßungsreaktion, weil der Wirt angeblich ungeeignet ist, wie die Symbiontenkomission es immer wieder behauptet, bestand die Symbiose weiter fort, bis er erwischt und Dax an Curzon weitergereicht wurde. Es scheint so, als ob die gesamte Trillbevölkerung geeignet ist, eine Symbiose einzugehen, was den Aussagen der Kommission widerspricht.
Eine merkwürdige Episode
Daraufhin konfrontieren die beiden Sternenflottenoffiziere die Ärztin und es gelingt ihnen, Jadzia zu retten. Damit ihre Kollegin allerdings geheilt werden kann, muss sie die Erinnerungen von Joran in sich aufzunehmen. Als dies geschehen ist, kann sie wieder normal ihren Dienst machen, wenn auch jetzt mit dem Können ihres neu entdeckten Vorgängers.
Das Equilibrium ist eine merkwürdige Episode. Es ist eine Folge, in der es viele gute Szenen gibt. Die es aber am Ende nicht schafft, das Interesse des Zuschauers dauerhaft zu wecken.
Dabei hat die Episode eine der besten Eröffnungsszenen, die Deep Space Nine bislang bieten kann. Zu sehen wie Benjamin Sisko für seine Führungsoffiziere kocht und wie Odo (René Auberjonois), der ja nichts Essen kann, dazu gebracht wird, mitzukochen, hat etwas Schönes. Es ist ein weiterer Beweis dafür, wie sehr die Crew seit der allerersten Folge Der Abgesandte zusammengewachsen ist. Man merkt hier wirklich, dass inzwischen aus Kollegen Freunde geworden sind. Das hätte man zu Beginn der Reihe nicht für möglich gehalten.
Eine interessante Andeutung
Auch die Infos, die man über Trill erhält, sind interessant. Man sieht zwar nicht viel von der Welt, nur die Krankenstation und den Pool, in dem die Symbionten schwimmen. Doch gleichzeitig erhält man einiges an Wissen, dass zum Beispiel extra Wärter zugegen sind, die die Symbionten hegen und pflegen. Und es wird angedeutet, dass das Leben eines Partners mehr zählt als das des Wirts.
Letzteres ist eine weitreichende Andeutung. Und man würde sich wünschen, dass da mehr darauf eingegangen wird, um zum Beispiel zu erfahren, was für Auswirkungen dies auf die Trill-Gesellschaft hat. Vielleicht wird das in einer späteren Folge aufgegriffen. Aber falls nicht gibt es immer noch Die Welten von Deep Space Nine 03: Trill – Unvereinigt, wo das Thema ausführlich behandelt wird.
Für Jadzia ist Das Equilibrium jetzt die zweite Folge, in der ihr wegen ihres Partners Ungemach droht. Das erste Mal war Der Fall Dax, wo sie ein Geheimnis ihres Wirtes Curzon für sich behalten wollte. Dann war Der Symbiont, wo Verad durch Gewalt versuchte, in den Besitz von Dax zu gelangen.
Es plätschert vor sich hin
Letztere Episode ist für das Verständnis dieser Folge wichtig. Denn bereits da konnte man erleben, zu was sich einige Trill getrieben sehen, nur um in den Besitz eines begehrten Symbionten zu gelangen. Gleichzeitig konnte man da ebenfalls beobachten, was für einen beruhigenden Einfluss dieser auf die Persönlichkeit seines Wirtes hat, was ja in Das Equilibrium noch mal erwähnt wird.
Doch ansonsten plätschert die Episode vor sich hin. Es kommt keine rechte Spannung auf, sie langweilt einen sogar eher. Alles zielt darauf ab, dass Benjamin Sisko und Julian Bashir die große Verschwörung aufdecken, um das Leben ihrer Freundin zu retten. Doch diese Enthüllung fällt flach, sie schockiert einen noch nicht einmal. Dass die Kommission nicht die Wahrheit sagt, dürfte im Kontext von Der Symbiont einem schon längst klar gewesen sein, auch wenn Verad wohl Dax nicht so lange hatte, dass die vorgeblichen Abstoßungsreaktionen einsetzen konnten.
Auch fällt es einem schwer zu glauben, dass Jadzia Dax in dieser Folge stirbt. Dafür war die Episode schon zu unspektakulär inszeniert worden. Es war also von Beginn an klar, dass Das Equilibrium ein Happy End haben dürfte. Und so ist es gekommen. Was man sich gewünscht hätte, wäre, dass die Produzenten von Deep Space Nine sich wieder für ein Ende mit Nachgeschmack entschieden hätten. Dass es also kein richtiges Feel Good-Finale ist, sondern eines mit einem düsteren Nachklang.
Wo ist der Konflikt?
Auch fällt auf, dass der Dominionkonflikt in dieser Folge keine Rolle spielt. Wenn man bedenkt, welchen Einfluss dieser noch in Das Haus des Quark auf die Ereignisse nahm, wirkt es in dieser Episode befremdlich, dass die Defiant einfach so Deep Space Nine verlassen kann, um Jadzia Dax nach Trill zu transportieren.
Deutscher und englischer Titel sind bedeutungsgleich. Auf Englisch heißt die Folge „Equilibrium“, während im Deutschen einfach nur ein „Das“ davorgesetzt wurde. Beide beschreiben das Gleichgewicht, das zwischen Symbiont und Wirt herrschen muss, um eine eigenständige Einheit zu bilden. Und eben dieses wurde durch die unterdrückten Erinnerungen von Joran durcheinandergebracht.
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