In Sündenpfuhl wird Dante Valentines Leben einmal mehr durcheinandergewirbelt.
Wenn die Autorin eine Sadistin ist
Seitdem ihr Geliebter Japhrimel vom Teufel den Auftrag angenommen hat, die Tochter ihrer verstorbenen Freundin zu jagen, ist das Leben von Dante Valentine nicht mehr dasselbe. Sie ist sich seiner Loyalität unsicher und ihre Versuche, ihn von der Jagd abzuhalten, sind gescheitert. Weshalb der Hilferuf ihrer besten Freundin Gabe für sie wie eine Erlösung ist.
Doch als sie in ihrer alten Heimat ankommt, muss sie feststellen, wie viel sich verändert hat. Gabes Ehemann und Dantes Freund Eddie ist tot. Und schon sehr bald wird auch ihre einzige noch verbliebene Freundin ebenfalls umgebracht. Die Spur führt die Nekromantin zu einer unglaublichen Entdeckung.
Wenn man Sündenpfuhl liest, hat man den Eindruck, dass Lilith Saintcrow sich in die Reihe jener Schriftsteller eingliedert, die Sadisten sind. Die es anscheinend lieben, das Leben ihrer Protagonisten durcheinanderzuwirbeln oder gar zu zerstören. Natürlich ist klar, dass sie dies machen, damit sich eine spannende Story ergibt. Allerdings gehen solche Unterfangen manchmal auch nach hinten los.
Ein guter Mordfall und eine nicht so gute persönliche Ebene
Zum Glück nicht in diesem Roman. Der hat zwar seine Fehler, doch die haben mit dem Mordfall und den dazugehörigen Ermittlungen nichts zu tun.
Hier baut Sündenpfuhl auf das auf, was man in den vorherigen Romanen gelernt hat. Denn die Welt von Dante Valentine ist nicht nur Urban Fantasy, sondern beinhaltet auch starke SciFi-Elemente. Und das Ergebnis dieser Mischung ist essentieller Bestandteil des Falls.
Des Weiteren nutzt die Autorin die Tatsache aus, dass man sowohl Eddie als auch Gabe seit Höllenritt nicht mehr gesehen hat. Es ist also einiges an Zeit vergangen, sowohl im Roman, wie ebenso zwischen den einzelnen Bänden. Und in dieser verstrichenen Zeit hat sich vieles getan, was Lilith Saintcrow gleich für eine ganze Reihe an anfänglichen Schocks ausnutzt.
Die falsche Weiterentwicklung
Der Fall entwickelt sich in Sündenpfuhl unvorhersehbar. Und er ist deutlich interessanter als die aktuellen persönlichen Probleme Dante Valentines. Vor allem, weil die Ermittlungen schockierend enden.
Dass der Roman bei den persönlichen Elementen schwächelt, ist schade. Aber es ist leider eine konsequente Weiterentwicklung von Feuertaufe, wo ja kritisiert wurde, dass Dantes Charakter von einer extremen Paranoia getrieben wurde, die stellenweise nicht mehr nachvollziehbar war. In diesem Buch wird das nochmal auf die Spitze gebracht.
In Sündenpfuhl erlebt man jetzt eine Dante Valentine, die emotional völlig von der Rolle ist. In dem einen Moment will sie von Japhrimel nichts wissen, versucht sogar, seine Arbeit zu sabotieren. Doch dann, wenn es zu extrem wird, sehnt sie sich nach ihm, nach seiner Unterstützung. Das alles wird komplett übertrieben dargestellt, sodass man das Gefühl hat, sie muss von irgendjemanden emotional manipuliert werden, weil sonst kein normaler Mensch sich so verhalten würde.
Erklärungschance nicht genutzt
Dabei gäbe es einen Kandidaten für solche Manipulationen. Denn Eve taucht in diesem Buch wiederholt auf und gibt sich einerseits unschuldig. Aber andererseits scheint sie es faustdick hinter den Ohren zu haben, so als ob sie ihre „Mutter“ nur für ihre eigenen Zwecke nutzen möchte. Leider wird darauf nicht näher eingegangen, was schade ist. Denn dies hätte man gut als Erklärungsgrundlage für Dantes merkwürdiges Verhalten nutzen können.
Sündenpfuhl ist leider der schwächste Roman der Dante Valentine-Reihe.
Autorin: Lilith Saintcrow
Titel: Dante Valentine: Dämonenjägerin 04 – Sündenpfuhl
Originaltitel: Saint City Sinners
Übersetzer: Katrin Mrugalla, Richard Betzenbichler
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: 01/2010
Einband: Taschenbuch
Seiten: 415
ISBN: 978-3-8025-8297-4
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