Daniel Logan wurde am 6. Juni 1987 geboren, er ist bekannt für seine Rolle als Boba Fett in Episode II.

Ab dem Jahre 1980 beschäftigte eine ganz bestimmte Frage zumindest einen Teil der damaligen Star-Wars-Fangemeinde. Diese Frage lautete: Wie sieht Boba Fett eigentlich unter seinem Helm aus? Der Kopfgeldjäger in der, wie man erst viel später erfuhr, mandalorianischen Kampfrüstung hatte einen zwar nur kurzen, dafür aber überaus effektiven Auftritt in Das Imperium schlägt zurück, als er den in Karbonit eingefrorenen Han Solo an Bord seines Elefantenschädel-förmigen Raumschiffes Slave One (Sklave Eins) schaffte, um ihn dessen früherem Arbeitgeber Jabba The Hut (von dem man damals abgesehen von seinem Namen noch nichts wusste) auszuliefern.

Ganze zwei Sätze sprach der martialisch aussehende Geselle (unter anderem war seine Rüstung mit Skalps geschmückt…) im zweiten Star-Wars-Film: „Tot nützt er mir nichts!“, lautete der eine davon, und „Was ist, wenn er es nicht überlebt?“ der andere. Dennoch: Boba Fett wurde Kult und gab vielen Fans Anlass zu reichlich Spekulationen über sein Aussehen und seine wahre Natur. Dass er ein Alien sei, eine künstliche Lebensform… und es gab sogar Gerüchte, dass er in Wahrheit zur guten Seite der Macht gehörte und Han Solo zu Yodas Bruder Adoy brachte, der auch aus ihm einen Jedi-Ritter machen sollte.

Der nachfolgende Star-Wars-Film Die Rückkehr der Jedi-Ritter erwies sich leider als nicht viel ergiebiger in Sachen Boba Fett: Nein, ein getarnter Jedi war er nicht, sondern der König der Kopfgeldjäger, aber das war es auch schon. Sang- und klanglos stürzte Boba Fett schließlich in den Schlund des mächtigen Sarlaac, als Luke Skywalker (Mark Hamill) und Prinzessin Leia (Carrie Fisher) Han Solo (Harrison Ford) aus den Klauen von Jabba dem Hutten befreiten.

Natürlich bekam man damals das Gesicht des Schauspielers zu sehen, der das Kostüm trug: Es gehörte dem Briten Jeremy Bulloch, den man aus der Serie Doctor Who sowie dem James-Bond-Film Der Spion der mich liebte kannte, während der gebürtige Niederländer Dickie Beer in den Stunt-Szenen die Mandalorianer-Rüstung anlegte. Aber ob Boba Fetts Gesicht identisch mit dem einem dieser beiden Schauspieler war, blieb lange im Dunkeln.

Erhellung brachte erst Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger fast 20 Jahre später im Jahr 2002: Hier erfuhren die Fans endlich Boba Fetts Geschichte. Dieser war ein genetisch unveränderter Klon des Kopfgeldjägers Jango Fett, der sein Genmaterial für die Schaffung der titelgebenden Klon-Armee zur Verfügung gestellt hatte, und erhielt endlich ein Gesicht: Das nämlich von dem damals 14-jährigen Daniel Logan, der am heutigen 6. Juni bereits seinen 32. Geburtstag feiert.

Daniel Logan kam 1987 in der neuseeländischen Großstadt Auckland zur Welt, in seinen Adern fließt das Blut der Maori, der Ureinwohner jenes Landes.

Zur Schauspielerei kam Daniel Logan in seiner Kindheit, während der er ein begeisterter Rugby-Spieler war. Eines Tages wurde sein Verein für einen TV-Spot ausgewählt, in dem der damals kleine Daniel Logan die Nachfolge des damals prominenten Rugby-Spielers Michael Jones antrat. Danach wirkte er ab 1992 in der populären neuseeländischen Krankenhausserie Shortland Street mit, in der er weitere Erfahrungen als Schauspieler sammelte. Zu sehen war der damals 12-jährige 1999 auch in einer Episode der erfolgreichen Fantasy-Serie Hercules neben Hauptdarsteller Kevin Sorbo.

2002 folgte wie schon erwähnt Star Wars: Episode II. Seinen Film-“Vater“ Jango Fett spielte übrigens der ebenfalls aus Neuseeland stammende Temuera Morrison, den Daniel bereits aus Shortland Street kannte, wo Morrison zeitweise eine der Hauptrollen gespielt hatte.

Keine großen Rollen, aber trotzdem berühmt

Obwohl die Rolle des jungen Boba Fett (besonders in Erinnerung geblieben dürfte die Szene sein, in der er den abgeschlagenen Kopf seines Vaters in den Händen hält) Daniel Logan zu einer ausgesprochenen Berühmtheit im Star-Wars-Fandom machte und viele Auftritte auf Conventions auch hier in Deutschland einbrachte (so auf der FedCon # 20 im Jahr 2011, wo Your’s Truly ein kurzes, aber sehr witziges Gespräch mit ihm führte), kam die Schauspiel-Karriere des Jung-Darstellers nach seinem Auftritt in Star Wars: Episode II bedauerlicherweise nicht wirklich in Gang.

2003 lieh er einer Figur in der neuseeländischen Animationsserie TakaPu: A Gannet In The South Seas seine Stimme und war im gleichen Jahr im hierzulande nicht gezeigten neuseeländischen Fantasy-Film The Legend Of Johnny Lingo in der Hauptrolle zu sehen. Da danach weitere Rollenangebote leider ausblieben, verlegte Daniel Logan sich auf andere Erwerbszweige.

Daniel Logan

Zwischen 2010 und 2012 kehrte er noch einmal in seine Rolle des nun älteren Boba Fett zurück, allerdings war dabei nur seine Stimme zu hören: In insgesamt 6 Episoden von Star Wars: The Clone Wars lieh er dem in der Serie noch am Anfang seiner zweifelhaften Karriere stehenden Kopfgeldjäger seine Stimme.

Das Jahr 2014 brachte ein spaßiges Crossover, denn Daniel Logan wechselte vom Star-Wars– in das benachbarte Star-Trek-Universum: In Lolani, der zweiten Folge der semi-professionellen Fanfilm-Serie Star Trek Continues war er in der Rolle des aufrichtigen Sternenflottenoffiziers Fähnrich Tongaroa zu sehen, der in wirklich rein überhaupt nichts an den verschlagenen Boba Fett erinnerte.

Seine derzeit letzte Rolle spielte Daniel Logan vor bereits drei Jahren im trashigen Quatschfilm Sharknado IV: The 4th Awakens. Hier sah man ihn neben Kolleg_innen wie Tara Reid und David Hasselhoff als den Kampfpiloten Captain Fett… der Rollenname allein spricht für sich und lässt erahnen, was der Jungschauspieler in dem SchleFaZ-Streifen zu tun bekam.

Seitdem ist Daniel Logan immer wieder einmal auf verschiedenen internationalen Star-Wars-Conventions zu sehen und hofft auf vielversprechende Rollenangebote, wozu wir ihm an dieser Stelle Glück und Erfolg wünschen möchten. Wer weiß… vielleicht wird man ihn in der derzeit entstehenden neuen Star-Wars-Fernsehserie The Mandalorian wiedersehen.

Über sein Privatleben hält sich Daniel Logan übrigens eher bedeckt. Sicherlich gehört sein kleiner Sohn aus einer mittlerweile beendeten Beziehung heute zu seinen Gratulanten.

Daniel Logan im Web

 


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Thorsten Walch

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