Als Ersatz für das ausgefallene Science-Fiction-Treffen lud das Technikmuseum Speyer am 26. und 27.9. zum Cosplay-Wochenende 2020 ein.
Bekanntlich fallen im Augenblick massiv viele Veranstaltungen der Corona-Krise zum Opfer. So auch das übliche Science-Fiction-Treffen im Technikmuseum Speyer, welches sich zu einem der Pflichttermine in der Fanszene entwickelt hat.
An dieser Stelle zitiere ich einmal die Homepage des Museums:
Es soll eine Plattform geboten werden, Kostüme zu zeigen, sich mit anderen Fans auszutauschen und um ein Zeichen zu setzen, dass man auch in schwierigen Zeiten zusammenhält – natürlich mit entsprechendem Abstand, Helm, Maske oder dem klassischen Mund-Nasenschutz.
Besser kann man es nämlich nicht formulieren. Natürlich war dieses Wochenende kaum vergleichbar mit dem üblichen Treffen, siehe unser Bericht aus dem letzten Jahr. Dieses Jahr war alles anders. Aussteller gab es so gut wie gar nicht, lediglich einige wenige wie die German Garrison luden zum Fotopoint ein. Ich hörte bei manchen Besuchern darüber durchaus Unmut, dass manche Aussteller mit einem Stand dabei waren und man selbst es nicht durfte. Kann ich nachvollziehen, aber in dieser Situation muss man einfach mal die Umstände beachten. Die 501st ist seit Jahren ein fester Bestandteil und sorgte auch hier wieder für so eine Art Ordnung. Mit Sturmtruppen, die patrouillierten und den Parkdienst übernahmen.
Eine Vielzahl an Kostümen
Das Technikmuseum hat die ideale Location für eine Veranstaltung dank des großzügigen Außenareals, auf dem sich Flugzeuge, Hubschrauber, Schiffe und ein U-Boot befinden. Wie geschaffen für coole Fotos im Kostüm. Und daran mangelte es nicht. Die obligatorischen Star Trek und Star Wars Kostüme waren natürlich dort. Dazu Superhelden- und Schurken, Anime-Charaktere und viele andere Figuren aus Spiel, Film und Fernsehen. Ich habe nicht alle Charaktere erkannt, aber ich glaube, das kann so gut wie keiner. Bei manchen Kostümen habe ich mich angesichts der Temperaturen allerdings gefragt: „Frierst du nicht?“
Und wie bei jedem Treffen variierten auch hier die Kostüme. Von schlicht und einfach zu extrem aufwendig war alles dabei. Ich selbst war auch recht skeptisch, da ich mich entschieden hatte, selbst auch mal im Kostüm zu kommen. Scorpion war allerdings mein allererstes Cosplay, das ich jemals gemacht hatte und obwohl es mein Lieblingskostüm ist, war es halt auch schon ein paar Jahre alt. (Wurde bisher aber nur zweimal getragen – einmal Halloween und einmal für unser Cosplay-Video.) Die Hose war mir obendrein kurz vor Abfahrt kaputt gegangen, also musste ich improvisieren. Meine Begleitung Chris sagte aber auf der Fahrt zu mir: „Es geht nicht um die Qualität, sondern um das Herz.“ Motivierende Worte, die perfekt den Kern des Cosplays ausmachen.
Wenige Besucher = Viel Platz
Die Veranstaltung war jedenfalls nicht so gut besucht wie die letzten Jahre, was auch an der Besucherzahlbegrenzung lag und natürlich an der derzeitigen Situation. Viele Menschen meiden solche Veranstaltungen, was ich auch gut nachvollziehen kann. Ich selbst war lange unsicher, ob ich dort hin soll. Es waren aber viele Menschen dort, die ich als Freunde bezeichne und die ich lange nicht gesehen habe. Außerdem fehlte mir das Berichten über Fans und Veranstaltungen. Viele Cosplayer hatten den Mundschutz ins Cosplay integriert, wirklich alle hielten sich an die Regelungen (so fern ich das überblicken konnte). Dadurch, dass es keine Parade gab und generell weniger Besucher, war das Einhalten der Abstandsregeln auch kein großes Problem.
Mein Fazit fällt dieses Mal ein klein wenig emotionaler aus: Danke Technikmuseum, dass ihr in diesen Zeiten ein wenig Normalität reingebracht habt.
Beitragsbild:
Cosplayer: 2Multiverse Cosplay
Foto: ToMi Fotografie
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