Auch der zweite Band der Conan – Die Original-Erzählungen bietet jede Menge uralte und bösartige Kreaturen.

Ein Austausch mit Folgen
Der zweite Band von Conan – Die Original-Erzählungen bietet sechs Geschichten aus der Feder von Robert E. Howard. Von diesen sind wiederum drei im Rahmen der Conan – Der Cimmerier-Comicreihe adaptiert worden: Schatten im Mondlicht, Der wandelnde Schatten und Der rote Priester.
Dabei zeigt sich einmal mehr, wie detailgetreu oder auch nicht diese Stories übernommen wurden. So ist es interessant, dass im Album Der wandelnde Schatten beispielsweise das Ende etwas erweitert wurde. So wurde gezeigt, dass die titelgebende Kreatur Conans Attacke überlebt hat und sich bereit macht, sich weiter auszubreiten, was eine großartige Erweiterung war. Denn so erhielt die Story ein gruseliges Ende, was irgendwie passend war.
Allgemein merkt man den Geschichten in diesem Band an, dass Robert E. Howard mit HP Lovecraft in gutem Kontakt stand. Am meisten wird dies in Der wandelnde Schatten klar, da die beschriebene Kreatur ebenfalls perfekt zu dem Kosmos von Lovecraft passen würde. Auch das Wesen in Das Tal der verlorenen Frauen hätte ebenso gut aus den Storys dieses anderen Autors stammen können.
Alles, nur nicht harmlos
Nicht, dass die restlichen Ungeheuer in diesem zweiten Band von Conan – Die Original-Erzählungen im Vergleich dazu harmlos wären. Aber es handelt sich dabei häufig um humanoide Geschöpfe, die entweder, wie in Schatten im Mondlicht, von einem Gott verflucht wurden. Oder es ist wie in Der rote Priester ein Menschenaffe, der intelligenter als sein Meister wurde.
In allen Erzählungen lernt man einen Conan kennen, der facettenreich ist. So sieht man, wie er in Teich der Riesen schon fast wie ein Schurke agiert, als er sich nach und nach das Vertrauen einer Mannschaft holt, nur um dann in einem passenden Moment den Captain umzubringen. So machthungrig und zielstrebig hat man ihn noch nie erlebt. Derweil er in Das Tal der verlorenen Frauen als Kriegshäuptling präsentiert wird, der, wie es in der Gegend anscheinend Tradition, die Friedensverhandlungen im für ihn passenden Moment abbricht und ein Massaker vom Zaun bricht.
Dennoch ist er am Ende immer noch ein Held. Zwar ein barbarischer, aber eben auch einer, mit dem der Leser sich identifizieren kann. Und ebenfalls einer, dem die Herzen der Frauen zufliegen.
Von Frauen
Um eins vorab klar zu machen: Die meisten Frauen in dieser Geschichte fallen in zwei Kategorien. Entweder sie sind eiskalte, manipulative Weiber, die auf ihren eigenen Vorteil aus sind und dementsprechend auf grausame Art und Weise das Zeitliche segnen. Oder aber sie sind Damsels in Distresses, häufig am Ende ihrer Kräfte, unfähig ohne den großen und starken Barbaren zu überleben. Zwar haben einige von ihnen so etwas wie Stärke, wenn es darauf ankommt, allerdings können sie im Vergleich zu einer Belit nicht überzeugen. Doch das muss und kann man akzeptieren.
Grandios sind wieder ein Mal die Illustrationen von Mark Schulz. Der Künstler schafft wunderbare Zeichnungen, die sich einem einprägen. Am besten gefällt das ganzseitige Artwork aus Das Tal der verlorenen Frauen, das einerseits erotisch wirkt, aber andererseits auch unheimlich.
Auch die Extras sind super. So erhält man eine Übersicht über die wichtigsten Völker, ebenso wie einen Abriss der Historie des Conan-Universums. Zwar wird ebenfalls betont, dass man dies nicht zu ernst nehmen soll, aber es ist interessant zu lesen, was sich Howard hier hat einfallen lassen. Was ebenso für die Abhandlung über die Chronologie der Geschichten geht, die sehr lesenswert ist.
Auch der zweite Band von Conan – Die Original-Erzählungen ist sehr gelungen.
Infos
Autor: Robert E. Howard
Titel: Conan – Die Original-Erzählungen – Band 2
Originaltitel: The Coming of Conan the Cimmerian
Übersetzer: Lore Strassl, Jürgen Langowski
Verlag: Festa Verlag
Erschienen: 06/2015
Einband: Taschenbuch
Seiten: 393
ISBN: 978-3-86552-390-7
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