Die Stunde des Drachen schlägt Conan.
Eine Erzählung aus der Zeit, als Conan König war
Zu einer Zeit, als Conan gerade frisch König von Aquilonien geworden war, muss er sich einer großen Bedrohung entgegenstellen. Der böse Magier Xalotun wird durch mächtige Männer durch ein Ritual wieder zum Leben erweckt. Und er schickt sich an, den Barbaren zu unterwerfen.
Doch Conan ist nicht irgendein Barbar. Er ist ein Krieger, ein Pirat, ein Bandit gewesen. Und auf all diese Erfahrungen greift er zurück, um das Böse zu bekämpfen.
Für mich persönlich waren die wenigen Geschichten, die Robert E. Howard über Conans Zeit als König geschrieben hat, immer ein kleines Highlight. Man lernte hier einen Barbaren kennen, der auf ein langes und bewegtes Leben zurückblicken kann und sich trotzdem immer noch vielen neuen Gefahren wehren muss. So auch in Die Stunde des Drachen.
Besser als die Vorlage
Adaptiert wurde die Geschichte von Julien Blondel, der mit Literaturadaptionen schon Erfahrung gesammelt hat, weil er die Elric von Melniborne-Romane ins Comicformat übertragen hat. Für die Illustrationen war Valentin Sécher zuständig. Seine Zeichnungen waren unter anderem ein Markenzeichen der Meta Baron-Albenreihe.
Patrice Louinet meint zwar in seinem Nachwort zu Die Stunde des Drachen, dass die Vorlage zu diesem Album nicht zu den allerbesten Geschichten Robert E. Howards gehört. Dass sie sogar einige Längen besitzt und etliche Passagen aus anderen Kurzgeschichten übernommen hat. Doch was Julien Blondel daraus gemacht hat, ist wirklich exzellent.
Er hat die Geschichte so gewandelt, dass diese übernommenen Passagen in diesem Album viel mehr wie Szenen wirken, in denen Conan auf sein Wissen aus seiner Vergangenheit zurückgreift. Dementsprechend wirkt die Geschichte wie der Beginn eines neuen Lebensabschnitts für den liebgewonnen Barbaren. Denn er nutzt seine Erfahrungen aus seinem bisherigen Leben, um damit für sich eine Grundlage für eine neue Zukunft zu gestalten.
Ein Best Off Conan
Das ist auch insofern notwendig, als dass er sich in Die Stunde des Drachen seiner vielleicht größten Bedrohung entgegenstellt. Denn Xalotun wird in der Geschichte als ernstzunehmende Gefahr dargestellt, als jemand der intelligent und gewieft vorgeht. Der sich selbst von kleineren Rückschlägen, wie etwa, als Conan in für ihn bestimmte Falle einfach jemand anderes in seiner Rüstung schickt, nicht unterkriegen lässt. Hinzu kommt dann auch noch, dass er auf diejenigen, die ihn einst befreit haben, keine Rücksicht nimmt und sie, wenn sie ein Geheimnis von ihm entdecken, eiskalt lächelnd umbringt.
Und so ist es spannend zu lesen, wie sich Conan aus diversen gefährlichen Situationen befreit. Wie er, dank einer jungen Frau mit dem Namen Zenobia, sich aus einem Kerker befreien kann. Die dann später noch für ihn persönlich wichtig wird.
Wie bereits gesagt, wirkt Die Stunde des Drachen wie ein Best Off von Conan. Viele Aspekte seines früheren Lebens spielen für den Fortlauf der Geschichte eine wichtige Rolle. Wie etwa, als er einem menschenfressenden Gorilla begegnet, wo man ihm seine Erfahrung mit solchen Kreaturen anmerkt. Oder wo seine Phase als Amra wichtig wird, in der er als Pirat lebte.
Eine neue Zukunft
Doch am Ende sieht man, wie sich Conan für eine neue Zukunft entscheidet und etwas tut, was er sonst nie gemacht hat. Daran sieht man, wie er gewachsen ist, wie all seine Erfahrungen, die er in den Jahren zuvor gemacht hat, ihn verändert haben. Klar, er tut es aus Eigennutz, weil er sich davon etwas erhofft. Jedoch hätte er früher einfach nur die Klinge geschwungen und sich dann das Gewünschte trotzdem genommen.
Nicht unerwähnt bleiben sollen die Illustrationen von Valentin Sécher. Und die sind einfach nur atemberaubend. Sehr detailliert, allerdings nicht so sehr, dass man droht, den Überblick zu verlieren. Ein sehr realistischer Look, der das Übernatürliche dafür dann um so mehr hervorstechen lässt. Es sind mit die besten Illustrationen, die die Conan der Cimmerier-Reihe bislang hatte.
Die Stunde des Drachen ist definitiv ein Highlight und Must Have für alle Fans des Barbaren.
Info
Adaption, Szenario: Julien Blondel
Zeichnungen, Farben: Valentin Sécher
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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