Die Menschenfresser von Zamboula sorgen für eine ruhelose Nacht für Conan, der Cimmerier.
Wild
Conan verweilt in der Wüstenstadt Zamboula. Er hat kaum noch Geld und ist auf der Suche, nach einer Chance neues zu verdienen. Doch dann findet er heraus, dass seine Unterkunft einen Deal mit Kannibalen eingegangen ist. Und als er deswegen wutschäumen auf die Straßen läuft, findet er ein junges, nacktes Mädchen vor, das von eben jenen Kannibalen verfolgt wird.
Sie bittet ihn um Hilfe. Zunächst muss er ihr dabei helfen, ihren Geliebten zu finden. Und dann begeben sie sich später in den Tempel eines abscheulichen Gottes, wo der Cimmerier auf eine große Bedrohung trifft.
Die Menschenfresser von Zamboula ist eine wilde Geschichte. Eine, in der gefühlt die unterschiedlichsten Elemente genommen wurden und dann vermengt wurden. Man hat eine hübsche Damsel in Distress, noch dazu nackt, Kannibalen, Dämonen und einen Tempel mit einem großen Schatz, aber dafür auch einer ebenso großen Bedrohung.
08/15? Eher nicht
Natürlich erinnert das alles an eine typische klischeehafte 08/15 „Conan“-Story. Doch wie bereits die früheren Alben der Conan der Cimmerier-Reihe gezeigt haben, gibt es so etwas wie eine klischeehafte Geschichte des beliebten Barbaren nicht. Stattdessen entwickelt es sich zu einer Erzählung, die alles ist, nur nicht unvorhersehbar.
Umgesetzt wird Die Menschenfresser von Zamboula von dem Künstler Gess. Er ist in Personalunion Autor, Illustrator und Kolorist. Im Splitter-Verlag erschien von ihm das Album M.O.R.I.A.R.T.Y.: Der Dieb mit den hundert Gesichtern.
Von Anfang wird in der Story dabei Wert darauf gelegt, die verschiedenen Aspekte des Barbaren zu präsentieren. Da ist seine Verschlagenheit, mit dem er einen alten Dieb dazu bringt, ihm Wichtiges zu erzählen, ehe er ihn vor herankommenden Wachen warnt, weshalb dieser flieht. Nur, dass die Wachen keine sind, sondern völlig harmlos. Dann ist da seine Wachsamkeit, die ihn selbst nachts im Schlaf nicht verlässt, wo er rechtzeitig aufwacht, um die angreifenden Barbaren zu vertreiben. Ebenso wird anschließend sein Herz für die Unterlegenen gezeigt, als er die schöne Zabbi kennenlernt, die nackt durch die Straßen der Stadt irrt.
Wunderschön detailiert
Doch wie so vieles ist in Die Menschenfresser von Zamboula nichts so, wie es dem Anschein hat. Das macht sich vor allem bei Zabbi selber bemerkbar. In dem einen Moment ist sie um ihren Geliebten Alafdahl besorgt, nur um dann, als Conan diesen bewusstlos geschlagen hat, am ganzen Körper nach etwas abzusuchen. Es handelt sich hierbei um eine verschlagene Person, die ihre Nacktheit geschickt dazu ausnutzt, um Conan zu manipulieren, um ihn dazu zu bringen, mit ihr zusammenzuarbeiten. Und der Barbar macht augenscheinlich mit.
Die Story lebt von ihren Wendungen. Selbst für Conan-Verhältnisse hat man es hier mit einer Geschichte zu tun, wo es wiederholt zu neuen Plottwists kommt. Wo man wiederholt darüber erstaunt ist, was Robert E. Howard und Gess sich als Nächstes haben einfallen lassen. Langeweile kommt in diesem Band nicht auf.
Und dann sind da noch die Illustrationen von Gess selbst. Es ist ein sehr detaillierter Stil, doch anders als Hiroyuki Ooshima aus Der schwarze Kreis ist es nicht zu sehr detailliert. Stattdessen kann man bewundern, mit welcher Akrebie er seinen Charakteren die unterschiedlichsten Gesichter verpasst und sie Emotionen zeigen lässt. Klar, manchmal mögen die Gesichter und Körper wie aus Gummi bestehend erscheinen. Aber wenn es hilft, die ganzen Gefühle zu zeigen, ist das kein Manko.
Die Menschenfresser von Zamboula ist eine unfassbar geniale Story und das bislang beste Album der Conan der Cimmerier-Reihe.
Info
Autor, Zeichnungen, Farbe: Gess
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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