Der Schwarze Kreis bereitet Conan ziemliche Probleme.

Ein Barbar lässt sich nicht erpressen!

Der Herrscher von Vendya ist tot. Er wurde von seiner Schwester Devi Yasmina auf seine Bitte hin getötet, damit er nicht einem schrecklichen Fluch erleidet. Die neue Herrscherin will Rache nehmen an denen, die diesen Zauberfluch ausgesprochen haben. Und will Conan dahingehend erpressen, dass er ihr hilft.

Doch der Barbar spielt nach seinen eigenen Regeln. Er kidnappt sie und gemeinsam fliehen sie in die Berge. Wo sie schon bald nicht nur auf die Drahtzieher stoßen, sondern ebenso auf Magier, die nichts Gutes im Schilde führen.

Der Schwarze Kreis war eine der ersten längeren Conan-Geschichte von Robert E. Howard. Damals wurde die Story in drei Teile aufgeteilt und nacheinander im Weird Tales-Magazin veröffentlicht. Für die Adaption dieser Erzählung im Rahmen der Conan der Cimmerier-Albenreihe zeichnen sich dieses Mal Sylvain Runberg, Jae Kwang Park und Hiroyuki Ooshima zuständig.

Es wird international

Es ist eine internationale Truppe, die sich hier versammelt hat. Sylvain Runberg, zuständig für Adaption und Szenario ist Franzose, der bereits unter anderem Mic Mac Adam und Orbital schrieb. Jae Kwang Park ist Koreaner und fürs Design verantwortlich. Er hat unter anderem für DC in Joker World Zeichnungen beigesteuert. Hiroyuki Ooshima ist gebürtiger Japaner, der allerdings 2008 nach Frankreich zog und dort als Illustrator arbeitet. Er hat einige Spirou und Fantasio-Bände illustriert.

Der Schwarze Kreis ist eine ungewöhnliche Conan der Cimmerier-Story. Zum einen ist die Adaption sehr wortreich. Stellenweise fühlt man sich an die sehr verbosen US-Comics der 1970er erinnert. Und zum anderen ist Devi Yasmina eine außergewöhnliche Protagonistin.

Von Anfang wird sie als eine willensstarke Frau charakterisiert, die weiß, was sie will und wie sie es erreichen kann. Sie gerät im Laufe der Geschichte zwar des öfteren in Nöten, doch ist sie keine Damsel in Distress. Sie ist ein Mensch, die vom Willen und von der Persönlichkeit her Conan auf Augenhöhe begegnet. Sie lässt sich nicht einschüchtern und sie ist kein Love Interest.

Eine moderne Frau

Es ist wirklich erfrischend, so eine moderne Frauenfigur in Der Schwarze Kreis zu lesen. Und sie wird auch gut in die Story integriert. Die übrigens ebenfalls spannend und abwechslungsreich geworden ist.

Denn zunächst meint man, dass die Antagonisten der Magie Khemsa und sein Auftraggeber Kerim Shah sind. Nur, dass die Gegenspieler sich im Laufe der Story abwechseln. Dabei geschieht dies gut aufgebaut und auch logisch. Keine Abwechslung ist übers Knie gebrochen, sondern ergibt sich organisch aus der Geschichte.

Denn diese entwickelt sich in Der Schwarze Kreis alles andere als vorhersehbar. Immer wieder werden Plottwists eingebaut, die man so nicht hat kommen sehen. Figuren, die einem vorher als wichtig vorgestellt wurden, sterben einige Zeit später. Und einige Charaktere sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.

Wenn es zu detailliert wird

Der wortreiche Stil, mit dem Sylvain Runberg die Geschichte adaptiert, passt perfekt. Er liefert hier viele Infos über Charaktere und Beziehungen. Gleichzeitig weiß er aber auch, wenn es Zeit ist, stillzuhalten und der Action die Bühne zu überlassen. Sprich, er übertüncht das Kampfgeschehen nie mit einem Schwall an Wörtern.

Die Grafik ist… außergewöhnlich? Die Kombination von Jae Kwang Park und Hiroyuki Ooshima sorgt in Der Schwarze Kreis für sehr detaillierte Zeichnungen. In den Panels ist immer was los, nie agieren die Charaktere vor einem leeren Hintergrund. Dabei wirken die Figuren aus gut auseinanderhaltbar. Der stark von den Mangas oder Manhwas inspirierte Stil hat jedoch auch seine Nachteile. Manchmal sind die Panels zu detailliert gestaltet und man kann nur schwer nachvollziehen, was in ihnen geschieht. Und ebenfalls neigen die Illustratoren dazu, dass manchmal einige Gesichter schon fast karikaturenhaft verzerrt sind.

Trotzdem ist dies eine der besten Conan der Cimmerier-Bände.

Autor: Sylvain Runberg
Design:
Jae Kwang Park
Illustrationen:
Hiroyuki Ooshima
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite

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