Jenseits des Schwarzen Flusses wartet eine enorme Bedrohung.
Eine ungewöhnliche Geschichte
Der schwarze Fluss grenzt an das Land der Pikten. Es ist die letzte Grenze zwischen der Zivilisation und der Wildnis. Und an diesem Ort ist Conan unterwegs.
Der piktische Magier Zogar Sag hat die verschiedenen Stämme seines Volkes unter sich versammelt und beginnt eine Invasion. In den Gebieten links und rechts des Flusses kommt es zu blutigen Gefechten, bei denen sich auch Leute beweisen können, die sonst nicht die Chance dazu haben.
Jenseits des Schwarzen Flusses ist eine für Conan-Verhältnisse ungewöhnliche Geschichte. Unter anderem weil der Barbar über weite Teile nur eine Nebenfigur ist. Andere Charaktere, vor allem der junge Balthus, stehen im Vordergrund.
Es wird blutig
Adaptiert wurde die Story von dem Autoren Mathieu Gabella und dem Illustrator Anthony Jean. Beide haben hierzulande beim Splitter-Verlag den Comic Das Einhorn herausgebracht.
Die Geschichte von Robert E. Howard Jenseits des Schwarzen Flusses ist wie ein Western inszeniert. Hier die Siedler, die Bastion der Zivilisation. Dort die Wilden, die Pikten, die die eben Genannten vernichten wollen. Doch wie es für den Autoren üblich ist, geht es hier blutig zur Sache. Menschen verlieren ihre Köpfe, die dann wiederum von einer übernatürlichen Kraft eingesammelt werden.
Dementsprechend ist dies auch eine der blutigsten Geschichten der bisherigen Conan der Cimmerier-Reihe. Das Kreativteam Mathieu Gabella und Anthony Jean verschonen den Leser nicht. Blut und lose Gliedmaßen oder andere Körperteile sind hier en masse zu sehen.
Ein Bindeglied zwischen Wildnis und Zivilisation
Dabei wird in Jenseits des Schwarzen Flusses auch viel Zeit darauf verwandt, die Gründe für diesen Konflikt darzustellen. Man erfährt, was der Anlass war, wieso Pikten und Zivilisation so aufeinanderstoßen. Es ist im Grunde genommen ein lächerlicher, bei dem es um verletzte Ehre geht. Doch so etwas war in der Geschichte der Menschheit schon oft Anlass genug für blutige Auseinandersetzungen.
Auf der Seite der Siedler wird vor allem Balthus näher dargestellt. Er ist jemand, der auf die Ereignisse einerseits entsetzt reagiert, aber andererseits auch mit der Klinge umzugehen weiß, was für den Verlauf der Story enorm wichtig wird. Er ist quasi der Repräsentant des Lesers, der die Taten von Conan mit enormen Staunen beobachtet.
Denn in diesem Konflikt zwischen Zivilisation und Wilden ist der Barbar das Bindeglied. Er ist, wie man in Jenseits des Schwarzen Flusses erfährt, mehr den Wilden zugeneigt und sieht das zivile Leben eher skeptisch bis ablehnend. Was ihn dann aber doch nicht davon abhält, dafür zur Klinge zu greifen und die Unschuldigen und Siedler zu verteidigen.
Ein Magenhieb von einem Ende
Dabei zeigt sich einmal mehr, dass der Barbar im Laufe seines Lebens vieles gesehen und erlebt hat. Es vielleicht das erste Mal in der Reihe, wo dies thematisiert wird. Gleichzeitig wird aber auch der schicksalhafte Satz geäußert, dass er noch nie ein König war und das nie werden möchte. Wer die Werke von Robert E. Howard kennt, der weiß, dass in der Zukunft von Conans Leben ein Thron wartet. Mal sehen, wann und ob diese Story im Rahmen der Conan der Cimmerier-Reihe umgesetzt wird.
Das Ende von Jenseits des Schwarzen Flusses ist ein ziemlicher Magenhieb. Zwar kann Conan das Böse besiegen, doch geschieht das nur unter erheblichen Opfern und der Sieg ist für die Zivilisation gleichbedeutend einer Niederlage. Noch nie endete eine Story von Robert E. Howard so zynisch, und man muss Mathieu Gabella Respekt dafür zollen, dass er das sehr gut umgesetzt hat.
Die Illustrationen von Anthony Jean sind überwiegend grandios. Sie sind sehr detailreich, was man unter anderem bei der Darstellung der Pikten oder des Dschungels merkt. Doch gleichzeitig gibt es einige Comicpanels, wo die Gesichtszüge verrutscht wirken und unpassend.
Jenseits des Schwarzen Flusses ist ein weiterer guter Band der Conan der Cimmerier-Reihe.
Autor: Mathieu Gabella
Zeichner und Farben: Anthony Jean
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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