Mit Im Schatten des Fürsten baut Jim Butcher seine Codex Alera-Welt weiter aus.

Gleicher Autor, andere Schreibweise

Zwei Jahre sind vergangen, seit dem der Junge Tavi eine Invasion feindlicher Marat im Calderon-Tal verhinderte. Als Belohnung wurde er an der Akademie in der Hauptstadt aufgenommen, mit dem ersten Fürsten als Sponsoren. Und hier erhält er nicht nur eine reguläre Ausbildung, sondern ebenso eine als Kursor, so heißen die Agenten des ersten Fürsten.

Doch dann ereignen sich merkwürdige Dinge. Es scheint eine Verschwörung in der Hauptstadt zu laufen, mit dem Ziel, den ersten Fürsten zu eliminieren. Der noch dazu selber in eine Art Koma fällt. Einmal mehr kommt es auf Tavis Einfallsreichtum an, um den Tag zu retten.

Vergleicht man Jim Butchers Codex Alera-Reihe mit seiner Die dunklen Fälle des Harry Dresden-Serie, dann fällt auf, wie sehr sie sich unterscheiden. Jetzt nicht nur vom Setting und Genre her. Sondern auch von der Art und Weise, wie der Autor normalerweise Humor einsetzt.

Jede Menge neue Komplikationen

Sein Harry Dresden ist einer, der stets einen flotten Spruch auf den Lippen hat. Und bei dem, trotz aller schlimmen Ereignisse, die bei ihm teilweise stattfinden, es immer noch Zeit für herrlich absurde Vorkommnisse gibt. Anders hier: Zwar gibt es hier ebenfalls Humor. Doch ist dieser längst nicht so präsent, wie in der Urban Fantasy-Reihe. Die Geschichte ist ernster, ohne jedoch zu ernst zu werden.

Den Zeitsprung hat Jim Butcher gut genutzt, um zu schreiben, wie sich das Leben von Tavi geändert hat. Er ist jetzt nicht nur auf der Akademie aufgenommen worden, sondern hat ebenso einige Freunde gewonnen. Ehren und Marcus sind vollkommen unterschiedlich, zeichnen sich allerdings durch ihre unbedingte Freundschaft zu Tavi aus. Was dieser dann im Laufe der Handlung weidlich ausnutzt.

Denn das Koma des ersten Fürsten löst natürlich einige Komplikationen aus. Wobei seine Abwesenheit niemanden auffallen darf, weshalb Tavi auf die Schnelle einen Ersatz organisiert. Wer das ist und wie ist eine gelungene Lösung. Und zeigt dabei einmal mehr, was mit den Elementarfähigkeiten in dieser Welt alles möglich ist.

Ein gruseliger Feind

Im Schatten des Fürsten ist dabei nicht nur spannend. Sondern auch stellenweise regelrecht gruselig, als die Vord wieder auftauchen. Hierbei zeigt sich, zu was diese insektenartigen Kreaturen in der Lage ist. Etwa andere Menschen zu übernehmen, was, wenn überhaupt, nur durch Kleinigkeiten auffällt.

Interessanterweise lässt Jim Butcher sowohl in der Hauptstadt von Alera auftauchen, ebenso wie im Calderon-Tal. Dort muss vor allem Tavis Onkel Bernard eine Katastrophe aufhalten und sich einer Übermacht stellen. Was nicht gerade einfach ist, wenn man bedenkt, wie gefährlich seine Feinde sind.

Dabei vergisst Jim Butcher keine einzige Nebenfigur. Es gibt bei diesen einige interessante Enthüllungen, derweil er andere in wichtige Plots verwickelt. So kommt Tavis Tante Isana eine wichtige Rolle in diesem Buch zu. Denn sie wird mit in die Verschwörung verwickelt, die das Reich bedroht.

Es gibt kein Schwarz oder Weiß

Es zeigt sich dabei, dass am Ende beide Seiten irgendwo Recht und Unrecht haben. Wodurch der Konflikt weder Schwarz noch Weiß ist. Sondern eher Grau. Eine solche realistische Darstellung gefällt enorm und zeichnet diesen Roman auch aus.

Der natürlich wieder mit vielen Plottwists und Überraschungen garniert ist. So verfolgt Tavi einmal einen Dieb und muss feststellen, dass unter der Maske jemand Bekanntes ist. Oder er muss in ein besonders gut bewachtes Gefängnis einbrechen, um eine, für seine Pläne wichtige Person rauszuholen. Der Autor schafft es dadurch locker, den Leser förmlich zu fesseln, was ein gutes Zeichen ist.

Infos

Autor: Jim Butcher
Titel: Codex Alera 02 – Im Schatten des Fürsten
Originaltitel: Book Two of the Codex Alera. Furies of Calderon
Übersetzer:  Andreas Helweg
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 12/2013
Einband: Taschenbuch
Seiten: 640
ISBN: 978-3-442-26966-2
Sonstige Informationen:
Produktseite

 


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Götz Piesbergen
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