Grenadye Alaso bietet jede Menge Action und super inszenierte Kämpfe.

Kleckern, statt Klotzen

Erzsebet (Franka Potente) hat eine noch stärkere Sonnenfinsternis hervorgerufen. Gemeinsam mit ihren Truppen rückte sie gegen Paris vor. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Stadt trotz erbitterter Widerstände der normalen Truppen fallen dürfte.

Wären da nicht die Helden: So stellen sich Alucard (James Callis) und Richter Belmont (Edward Bluemel) gemeinsam mit der von Sekhmet übernommenen Annette (Thuso Mbedu) den gegnerischen Kräften. Was folgt, ist eine Auseinandersetzung, die ihnen alles abverlangt. Und bei der sie zum Glück schnell Unterstützung in Form ihrer Freunde und Alliierten erhalten.

Castlevania: Nocturne lässt es sich zum Staffelfinale nicht lumpen. Denn statt zu kleckern, klotzt es. Es präsentiert gleich zwei grandios inszenierte, epische Auseinandersetzungen. Genauso, wie es einen Plottwist am Ende einbaut, den man so nicht hat kommen sehen.

Alte Seele, neue Probleme

Im Prinzip gibt es hier zwei große Auseinandersetzungen. Zunächst die der Protagonisten – also zunächst der Gruppe um Richter und Alucard und dann später zusätzlich noch der von Maria – gegen eine erstarkte Erzsebet. Und dann darauf Alucard gegen Drolta alleine. Es sind beides heftige Kämpfe, bei denen allerdings nicht die kleinen, die privaten Momente vergessen werden.

Denn der rote Faden, der sich durch diese Episode zieht, ist Richters Sorge um Annette, bzw. Annettes Körper. Dieser ist durch die Ereignisse von Am Abgrund durch die letzte Seele der Göttin Sekhmet übernommen worden. Die in der neuen Zeit ihre Probleme hat.

Und so erlebt man, wie die Göttin gegen Erzsebet ihre ganze Macht einsetzt, dabei allerdings auch immer schwächer wird. Was sich bei ihr insofern ausdrückt, als dass ihr Körper immer heißer wird. Weshalb Richter irgendwann seine Hände mit Eis überzieht, um ihr persönlich beizustehen. Das zeigt, wie sehr er sich um seine heimliche Liebe sorgt und wie sehr er dadurch versucht, sie zu unterstützen.

Schmückendes Beiwerk und gut charakterisiert

Die anderen Figuren sind dabei schmückendes Beiwerk. Sie erhalten einige Dialoge und dürfen ansonsten ihre Kräfte beisteuern. Allerdings ist das hier kein Problem, weil die wenigen Sätze ausreichen, um sie vernünftig darzustellen. Wenn etwa Maria als Erstes nach ihrer Ankunft Richter um den Hals fällt und ihm sagt, dass sie vieles zu berichten hat, wovon jedoch nicht alles gut ist: Das erinnert einen sehr schön daran, dass die beiden eigentlich wie Geschwister sind und sie in Eine lebende Legende noch schlecht auf ihn zu sprechen war.

Außerdem zeigt sich im Laufe des Kampfes, wie viel Maria von ihren eigenen Erfahrungen gelernt hat. So beschwört sie einen Drachen herauf, allerdings nicht aus der Finsternis, sondern aus dem Licht. Und dieses Mal, so wird eindrucksvoll gezeigt, ist sie es, die ihn kontrolliert. Es sind solche Momente, wo man wirklich dafür belohnt wird, dass man die gesamte Serie zugeschaut hat. Weil das nur dann Sinn ergibt, wenn man sich in Erinnerung ruft, wie sie ihn beim letzten Mal nicht kontrollieren konnte.

Der Kampf Alucard gegen Drolta zeigt einmal mehr, zu was der Halbvampir in der Lage ist. Er zieht alle Register seines Könnens und schafft es trotzdem nicht, sie zu besiegen. Sie entzieht sich ihm, um zu ihrer geliebten eigenen Version von Sekhmet zu gelangen.

Nicht ganz so gute Sachen

Wo es anschließend zu dem erwähnten Plottwist kommt. Ohne zu viel zu verraten, aber es zeigt sich, dass hier eine gewisse Person, wenn es drauf ankommt, absolut kaltblütig agiert. Sie macht etwas, was einem dann schlicht und ergreifend den Atem raubt. Und was am Ende erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen lässt.

Es ist jedoch nicht alles Gold, was hier glänzt. Zwei Sachen stören: So unterstützen auch Olrox und Mizark die Helden. Nur, dass dann der Ritter im Kampf gegen die Fußsoldaten Erzsebets tödlich verwundet wird. Was allerdings ziemlich lahm inszeniert wird. Auf ein Mal ist er verwundet und der amerikanische Vampir lässt von allem ab und kümmert sich um ihn. Das wirkt, Pardon, sehr forciert.

Und dann ist da der Plot um Edouard, der mit seinem Gesang die Nachtkreaturen dazu bringt, sich aufzulehnen. Und hier rächt es sich, dass diese Handlung die gesamte Season eher stiefmütterlich behandelt wurde. Es wurde hier und da mal in Szene gesetzt. Aber nicht genug, um allen Nachtkreaturen, die rebellieren, Profil zu geben. Selbst die Kommandantin der Revolutionsarmee bleibt blass und unbedeutend. Womit dieser gesamte Handlungsfaden am Ende wie Platzverschwendung wirkt.

Trotzdem: Vor allem wegen der letzten Szene ist diese Folge sehr gut.

Infos:

Drehbuch: Clive Bradley
Showrunner: Clive Bradley
Regie: Sam Deats und Adam Deats

 


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Warpskala

Warpskala
8 10 0 1
8/10
Total Score
Götz Piesbergen

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