Mit Vorfahren beginnt das Castlevania – Nocturne-Finale auf eine sehr spannende und überraschende Art und Weise.

Kein Prolog?

Nach den Ereignissen der letzten Zeit beginnt Maria Renard (Pixie Davies) sich wieder zu fangen. Sie zeigt, dass sie wieder ihre Lichtmagie nutzen kann. Sehr zur Beruhigung von Juste Belmont (Iain Glen).

Derweil sein Neffe Richter Belmont (Edward Bluemel) gemeinsam mit Alucard (James Callis) bei Annette (Thuso Mbedu) ist. Denn die hat etwas Verrücktes vor. Sie will in die Geisterwelt, um dort nach der noch übrig gebliebenen Seele von Sekhmet zu suchen. Die Zeit drängt, denn Erzsebet (Franka Potente) hat eine noch stärkerer Sonnenfinsternis herbeigezaubert, weshalb die Vampire auch tagsüber ohne Schutz herumlaufen können.

Vorfahren ist die erste Episode dieser Season, wo es keinen Drolta-Prolog gibt. Man erfährt also keine weiteren Infos über ihren Werdegang. Stattdessen fokussiert sich die Folge hauptsächlich auf die Reise von Annette ins und durchs Geisterreich.

Endlich normal

Nicht, dass dadurch die anderen Protagonisten keine Auftritte haben. Sie haben eben nur einige wenige, die dafür jedoch dennoch in guter Erinnerung bleiben. So sieht man, wie Maria anscheinend wieder ihre Lichtmagie nutzt, derweil Edouard weiterhin die Nachtkreaturen langsam aber sich aufwiegelt.

Doch ansonsten hat man es in dieser Folge nur mit Annette, Alucard und Richter zu tun. Und vor allem die letzten beiden machen in dieser Episode enorme Fortschritte, was ihre Darstellung angeht.

Gemeint ist, dass die beiden ein normales Gespräch miteinander führen. Und dass man zum ersten Mal seit seinem Erstauftritt in Die Lichtverschlingerin das Gefühl hat, dass er sich normal gibt. Er hat hier nicht mehr diese Aura des emotionsarmen und sich von allen isolierenden Halbvampirs. Im Gegenteil: Es entsteht der Eindruck, als ob er sich angepasst hat.

Abenteuer in der Geisterwelt

Großartig ist dabei die Charakterisierung. Er wird hier als eine Person dargestellt, die wirklich schon vieles gesehen und erlebt hat. Die, wie er auf Richters Frage hin gesteht, oft verliebt war. Und den eine melancholische Aura umweht, auch wenn sie nicht so dominant vorhanden ist. Vielmehr gibt er jetzt den älteren und erfahreneren Freund, der dem neusten Belmont Ratschläge in Sachen Liebe gibt. Und das Schöne ist, dass diese nicht klischeehaft oder übertrieben wirken. Sondern normal.

Und es scheint so, als ob diese Ratschläge bei Richter auf fruchtbaren Boden fallen. Als ob dieser einsieht, dass er bei seiner Beziehung zu Annette jetzt langsam den nächsten Schritt gehen muss. Gleichzeitig wird aber ebenso deutlich, dass er eben noch in manchen Dingen jung und unerfahren ist.

Doch der Löwenanteil von Vorfahren geht für die Erlebnisse von Annette in der Geisterwelt drauf. Es ist eine wilde und gefährliche Reise. Aber ebenso eine, mit vielen Überraschungen.

Wie eine typische Queste aus der Sagenwelt

Eine der Ersten und auch Größten ist das Auftauchen von Ogun. Er wird hier als eine Art Gott und helfender Geist dargestellt. Der dabei einiges Interessantes über Annettes Familiengeschichte erzählt und ihr anschließend einen Gegenstand gibt, der ihr bei ihrer Reise weiterhilft.

Dadurch wird klar, dass diese Reise wie eine typische Queste aus den Sagen wirkt. Denn am Ende wird Annette auch durch die Hilfe der ihr wohlgesonnenen Geister einiges erfahrener sein, als zu beginn. Und Oguns Gegenstand ist ihr dabei eine große Hilfe.

Das Auftauchen von Sekhmet am Ende der Episode, ihr Gespräch mit Annette und was sie dann anschließend mit ihrem Körper macht, ist eine Aneinanderkettung von vielen Überraschungen. Denn es zeigt sich, dass die Göttin alles andere als glücklich über das ist, was in ihren Namen geschieht. Und am Ende anscheinend sich dazu anstellt, die Dinge selber in die Hand zu nehmen.

Göttin gegen Göttin

Womit die letzten beiden Episoden der zweiten Season noch sehr spannend werden dürften. Göttin gegen vermeintliche Göttin, wer wird stärker sein? Man wird es sehen.

So oder so ist dies wieder eine großartige Episode.

Infos:

Drehbuch: Zodwa Nyoni
Showrunner: Clive Bradley
Regie: Sam Deats und Adam Deats

 


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Warpskala

Warpskala
10 10 0 1
10/10
Total Score
Götz Piesbergen

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