Mit Monströse Dinge ist vor allem das gemeint, was Maria in dieser Episode macht.

Kein Moment zum Feiern

Maria (Pixie Davies) hat genug von all dem, was ihr Vater, der Abt Emmanuel (Richard Dormer), gemacht hat. Sie begibt sich in sein Kloster und konfrontiert ihn dort. In ihrer Wut beschwört sie dunkle Kreaturen herauf, darunter auch einen Drachen. Der den Kirchenmann verbrennt und sich danach nicht mehr kontrollieren lässt. Nur das Eingreifen von Juste Belmont (Iain Glen) kann Schlimmeres verhindern.

Unterdessen begeben sich Annette (Thuso Mbedu), Richter (Edward Bluemel) und Alucard (James Callis) in den Louvre, um nach Sachmets Mumie zu suchen. Dabei hat Annette immer wieder Visionen von Geistern, von einem ganz besonders. Diese weisen sie auf den richtigen Körper hin. Doch dann greift Drolta (Elarica Johnson) an, um die Helden aufzuhalten.

Endlich ist es so weit. Endlich bezahlt der Abt für all das, was er bisher im Laufe von Castlevania: Nocturne gemacht hat. Endlich holt ihn seine gerechte Strafe ein. Und doch ist dieser Moment seines Ablebens keiner, den man feiert. Sondern eher einer, wo man Angst um Maria kriegt.

Gefährliche Indifferenz

Es zeichnet die Serie und Monströse Dinge wirklich aus, dass sie es schafft, dass ein Ereignis, was man normalerweise feiern würde, dieses Mal andere Emotionen auslöst. Dass man zwar glücklich ist, dass der Abt ein für alle Mal erledigt ist. Doch was um diese Geschehnisse herum geschieht, bereitet einem Sorge.

Im Grunde genommen sieht man hier, welche Konsequenzen die schwarze Magie hat, die Maria einsetzt. Sie hatte diese in der letzten Episode, Die Witwe, gelernt. Und es spricht einerseits für sie, dass sie diese nach kurzer Zeit schon so gut beherrscht. Aber ebenso zeigt sich, wie gefährlich diese ist. Dadurch, dass die Basis für diese ihre eigenen, negativen Gefühle sind, kann man verstehen, wieso sie am Ende die Kontrolle über die gefährlichste Kreatur überhaupt verliert, den Drachen. Denn dieser zeigt sich am Ende als zu stark.

Und wäre da nicht Juste Belmont gewesen, die junge Magierin hätte die Beschwörung mit ihrem Leben bezahlt. Wobei sie allerdings nicht einsieht, dass das, was sie getan hat, gefährlich war. Denn als sie später sich an einem sicheren Ort erholt, ist ihre Reaktion nicht die von Dankbarkeit. Sondern von Indifferenz und auch ein wenig Wut auf Richters Großvater, obwohl der für das Geschehen an sich nichts kann.

Wie sehr sich jemand verändern kann

Interessant ist allerdings die Reaktion von Tera, Marias Mutter. Im Grunde genommen hat sie ihre Tochter seit Todesengel manipuliert. Sie ist für sie anscheinend eine Waffe, um sich an Emmanuel zu rächen. Und als sie mitkriegt, was mit ihrem Kind geschieht, ist ihre Reaktion nicht etwa Sorge. Sondern eher eine Mischung aus Indifferenz und Genugtuung. Es wird nicht laut ausgesprochen, aber im Grunde zeigt sich hier, wie sehr sie sich verändert hat, seitdem sie zu einer Vampirin wurde.

Ebenso interessant ist das, was mit der Leiche des Abtes geschieht. Eine Art Schatten nimmt sie mit. Vermutlich wird hier ein weiterer, wichtiger Plot aufgebaut, sonst würde das nicht so prominent präsentiert werden.

Bei dem Heldentrio, dass nach der Mumie der Sekhmet sucht, zeigt sich, dass Annette eigene Probleme hat. Sie hat Visionen, unter anderem von einem vielköpfigen Geist, der ständig präsent ist. Nur weiß sie nicht, was die Geister überhaupt von ihr wollen. Was dann auch ihren emotionalen Ausbruch am Ende von Monströse Dinge erklärt.

Spektakulär

Dieser Plot ist vor allem von dem Kampf zwischen den Helden auf der einen, sowie Drolta und einigen Schattenkreaturen auf der anderen gezeichnet. Erneut ist dieser pures Spektakel, vor allem, wenn man sieht, wie die früherer Priesterin der Göttin und der Sohn von Dracula sich gegenseitig nichts schenken. Das Duell tobt hin und her und endet damit, dass Drolta mit der Mumie verschwinden kann. Sehr zum Unmut von Alucard, der diesen an Richter auslässt.

Im Prinzip zeigt sich hier, wie stark Drolta geworden ist, seitdem sie zu einer Nachtkreatur geworden ist. Das und die im Prolog gezeigte Hingabe zu Erzsebet, machen klar, dass sie bereit ist, wirklich alles zu machen, um ihre Göttin zu ehren und zu retten. Auf diese Weise erhält sie mit jedem Auftritt immer mehr und mehr Profil, was sie zu einem spannenden Charakter macht.

Nicht unerwähnt bleiben sollten die Animationen. Die sind dieses Mal wirklich großartig. Jetzt nicht nur von der Darstellung des Duells her. Sondern auch dadurch, dass sie zeigen, wie sehr Maria in ihrem eigenen Zorn gefangen ist. Oder als Richter aus dem zerstörten Fenster, durch das Drolta geflohen ist, hinausguckt. Es sieht einfach nur unfassbar genial aus.

Monströse Dinge macht Spaß. Es ist eine weitere großartige „Castlevani: Nocturne-Episode.

Infos:

Drehbuch: Clive Bradley
Showrunner: Clive Bradley
Regie: Sam Deats und Adam Deats

 


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Götz Piesbergen
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