Ein Todesengel erwacht in Castlevania: Nocturne.

Nebenfiguren werden charakterisiert

Die Wege der Kämpfer gegen Sachmet haben sich erstmal getrennt. Maria (Pixie Davies) und Mizark (Aaron Neil) wollen der Revolutionsarmee beitreten, machen allerdings einen Abstecher über ihr zu Hause. Wo bereits Marias Mutter Tera (Nastassja Kinski) auf sie wartet.

Derweil reisen Richter (Edward Bluemel), Annette (Thuso Mbedu) und Alucard  (James Callis) zu dem Versteck von Juste Belmont (Iain Glen), um ihn vor den erstarkten Vampiren zu warnen. Der weiß allerdings schon Bescheid, weil er eine kleine Horde von diesen, die ihn angegriffen hatten, besiegt hat. Als er weitere Details erfährt, beschließt er, sich der Gruppe anzuschließen. Und während sie sich für die Weiterreise vorbereiten, begeht Richter einen folgenschweren Fehler.

Todesengel ist eine interessante Episode. Weil man hier als Zuschauer viel Charakterisierung von Nebenfiguren sieht, darunter ebenfalls von Drolta und Juste Belmont. Aber ebenso werden die anderen Hauptfiguren weiter ausgebaut, was man auch an der Beziehung zwischen Richter und Annette sieht.

Widersprüche

Doch anfangen tut diese Folge damit, dass sie in einer Rückblende zeigt, wie Drolta zu einer Vampirin wurde. Bislang war sie eben „nur“ die rechte Hand von der wiedergeborenen Sekhmet, die sie im wahrsten Sinne des Wortes verehrt. Jetzt zeigt sich, dass sie das bereits getan hat, ehe sie zu einer Untoten wurde. Nur, dass dies damals noch eine normale, harmlose Anbetung war.

Interessant ist dabei das Detail, wie sie damals zu einer Blutsaugerin wurde. Sie wurde nicht etwa gebissen oder lag im Sterben. Stattdessen besiegte sie einen Vampir und trank dessen Blut. Was eine sehr einfache Methode war, um zu einer unsterblichen Kreatur zu werden. Und es würde auch erklären, wieso man in der ersten Staffel sie ein paar Mal gesehen hat, wie sie ohne Schutz tagsüber herumlief. Denn im Grunde genommen war sie ja zu jenem Zeitpunkt nicht wirklich untot, sie war im Grunde genommen noch lebendig, nur eben durch unnatürliche Methoden.

Allerdings wird in Todesengel auch angedeutet, dass sie wohl früher, also vor ihrer Umwandlung in eine Schattenkreatur, gegenüber der Sonne empfindlich war, wie ein normaler Vampir. Was ein Widerspruch ist. Und das ist leider nicht das einzige Mal, wo eine Aussage getätigt wird, die sich mit früheren Ereignissen beißt.

Interessante Perspektiven

In dem Plot vom Maria und Mizark wirft nämlich das Mädchen dem Soldaten vor, dass er noch vor fünf Minuten Schattenkreaturen geschmiedet hat. Nur, dass dies nicht stimmt. Es war nicht er, der diese Wesen erschaffen hat, es war ihr Vater, der Abt. Das passt einfach nicht und ist ein grober Schnitzer.

Abgesehen von diesen Schnitzern entwickelt sich die Handlung insgesamt gut weiter. Es zeigt sich, dass Tera trotz allem ihre Tochter immer noch liebt. Wobei es manchmal nicht so ganz klar ist, was jetzt ihre menschliche Zuneigung ist und was ihre neue, ihre Vampirnatur ist, die da spricht. Vor allem am Ende wird angedeutet, dass sie ihre Tochter nicht nur als Mutter lieb hat, sondern ebenso als Blutquelle. Mizark scheint dies zu ahnen, Maria hingegen ist sich dessen noch unsicher. Falls es also zu einem Wiedersehen zwischen Mutter und Tochter kommen sollte, bei dem die junge Magierin ohne Begleitung unterwegs ist, wird es interessant werden zu beobachten, was dann geschieht.

Interessant ist aber auch der Plot um die anderen Kämpfer. So zeigt es sich, dass Alucard nur wenig Geduld mit den Normalsterblichen und ihren Angewohnheiten hat. Derweil Juste Belmont als ein alter Kämpe präsentiert wird, der eigentlich seiner Vergangenheit nach dem Tod einer ihm nahen Person abgeschworen hat. Der aber dann trotzdem wieder in den Kampf zieht. Der Ring, den er dabei aus einem Geheimversteck holt, scheint für ihn eine große Rolle zu spielen.

Stärke und Fehler

Bei Richter und Annette wird die Beziehung zwischen den beiden weiter fortgeführt. Es ist im Prinzip wie in einem Anime, wo klar ist, dass beide sich mögen. Doch scheinen ihnen das eher unangenehm zu sein, was man an ihren jeweiligen Reaktionen sieht, als sie sich aus Versehen gegenseitig die Hand halten. Ansonsten triezen sie sich gegenseitig gerne.

Es zeigt sich dabei ebenfalls, dass Richter immer mehr und mehr Vertrauen in seine Kräfte erlangt und sie auch gut einzusetzen weiß. So kann er sich problemlos gegen drei Vampire gleichzeitig erwehren und denen außerdem noch ordentlich zusetzen. Dass er dann aber trotzdem den Fehler macht und sich verplappert, ist seiner jugendlichen Unerfahrenheit zuzuschreiben. Dass er und Annette das allerdings nicht den anderen verraten, dürfte die Konsequenzen des Fehlers unvorhersehbar verstärken.

Am Ende gibt es bei der Nationalarmee ein Massaker, als Drolta als titelgebender Todesengel sie massakriert. Eine grauenhafte und blutige Szene, die allerdings zeigt, wie stark sie ist. Und es ist ein guter Abschluss dieser Episode.

Infos:

Drehbuch: Testament
Showrunner: Clive Bradley
Regie: Sam Deats und Adam Deats

 


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Warpskala

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8 10 0 1
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Total Score
Götz Piesbergen

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