Das Ende steht kurz bevor.

Das Ende naht

Die kombinierten Streitkräfte aus Nachtkreaturen und Vampiren treiben die Menschen und Alucard (James Callis) in die Enge. Zwar können diese einige der Angreifer töten, allerdings sind die Gegner in der eindeutigen Übermacht. Doch gerade als alle Hoffnung verloren scheint, taucht unerhoffte Unterstützung auf.

Trevor Belmont (Richard Armitage) und Sypha (Alejandra Reynoso) sind durch den magischen Spiegel ins Schloss gekommen und unterstützen ihren Freund. Gemeinsam können sie die Angreifer nach und nach vernichten, um sich danach dem wahren Drahtzieher entgegenzustellen. Dieser ist Varney (Malcolm McDowell), der Saint Germain (Bill Nighy) enthüllt, wer er wirklich ist.

Man kann den Episodentitel Das Ende durchaus wortwörtlich nehmen. Denn mit der vorletzten Folge der Castlevania werden nahezu alle Plots abgeschlossen und offenen Schicksale geklärt. Das Ergebnis ist eine atemberaubende Episode, die man sowohl feiern kann, bei der es aber auch zwei Aspekte zu kritisieren gibt.

Action, Action, Action

Worum es in dieser Folge geht, wird von Anfang an klargemacht. Von Beginn an sieht man, wie die Kreaturen der Nacht und die Vampire sich langsam in Draculas Schloss vorarbeiten und Alucard sich wirklich bemüht, überall zu leich zu sein. Er kann sich aber am Ende eben nicht aufteilen. Action steht dementsprechend hier im Vordergrund und davon nicht gerade wenig.

Castlevania war optisch schon immer genial, wenn man es mit einer rein actionorientierten Folge zu tun hatte. Und das ist auch in Das Ende der Fall. Wiederholt gibt es grafische Hochgenüsse. Sei es ein Kampf, wo die Kamera einen Schwenk um den Gegner macht, oder eine Auseinandersetzung, die auf mehreren Ebenen stattfindet.

Vor allem aber zelebriert es auch die Freundschaft zwischen den drei so unterschiedlichen Figuren. Ohne zu zögern, stellen sich Trevor und Sypha an die Seite von Alucard und scherzen mit ihm. Gemeinsam können sie die stärksten Feinde bekämpfen und auch besiegen. Man hat nicht den Eindruck, dass sie über längere Zeit voneinander getrennt waren, so perfekt ergänzen sie sich.

Was für ein finaler Kampf!

Und gleichzeitig werden sie in Das Ende bis an die Grenzen ihrer Kräfte getrieben und schaffen es trotzdem immer wieder, in sich neue Stärke zu finden. Wie in der Videospielvorlage werden die Gegner, denen sie begegnen, immer stärker, immer gefährlicher. Noch mehr als früher hat man stellenweise den Eindruck, dass gewisse Auseinandersetzungen durchaus anders hätten ausgehen können.

Doch auch, wenn sich die Folge vor allem auf das Protagonistentrio fokussiert, werden Saint Germain und der Plan von Varney nicht vergessen. Dabei muss der Magier erkennen, dass er an der Nase herumgeführt wurde, und wird dazu gezwungen, die Seelen von Dracula und Lisa in den Rebus zu überführen. Auch das ist ein hochdramatischer Moment, wo gezeigt wird, wie sie in dem Körper, der für beide Seelen angefertigt wurde, kurz vorm Durchdrehen sind.

Doch die Krönung ist die finale Auseinandersetzung. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Hier hat man es mit einem Feind zu tun, der der vielleicht stärkste überhaupt der gesamten Serie ist. Jemand, der nur mit einem endgültigen Opfer besiegt werden kann. Was einem schier den Atem raubt, wenn man sieht, was hier in Das Ende geschieht.

Kritik muss sein

Allerdings ist die Einführung eben jenes Feindes einer der Kritikpunkte an dieser Episode. Sie wirkt holprig und kommt wie aus dem Nichts. Klar, hier wird versucht der Videospielvorlage gerecht zu werden. Aber es wirkt so, als ob dies den Machern erst spät eingefallen ist und sie entsprechend noch schnell das Material anpassen mussten.

Ebenfalls muss kritisiert werden, dass Alucard auf einmal Kräfte aufweist, die er in der gesamten bisherigen Serie nicht eingesetzt hat. Seine Transformationsfähigkeiten stammen auch aus den Videospielen und sind eine nette Hommage. Doch wäre es schön gewesen, wenn sie nicht zum ersten Mal in Das Ende auftauchen würden, sondern bereits wesentlich früher eine Rolle gespielt hätten.

Doch am Ende ist dies Meckern auf hohem Niveau. Das ist eine unterhaltsame Folge, mit einem atemberaubenden Finale. Weshalb sich die Frage stellt, was jetzt noch in der letzten ausbleibenden Episode kommt.

 

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Götz Piesbergen
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