Thomas Rabenstein wagt sich mit „2030: Bist du bereit für die Welt von übermorgen?“ in neue Gefilde.

2030: Bist du bereit für die Welt von übermorgen
© SciFi-World

Die Zukunft ist düster

Der Autor ist vor allem für seine Nebular-Serie bekannt. Doch ruht er sich nicht nur auf dieser Epic Sci-Fi-Serie aus, sondern wagt sich auch auf andere Gebiete der Zukunftsfiktion. So schrieb er mit Osminda eine Science-Fiction-Story für Kinder und Jugendliche, während er sich mit der „2030“-Reihe jetzt an einen dystopischen Sci-Fi-Thriller wagt. Die Serie umfasst drei Bände, von denen der dritte Band in Kürze verfügbar sein dürfte.

Harry Rosen führt ein normales Leben im Jahr 2030. Er ist Angestellter bei einer Bank und hat gute Chancen, demnächst befördert zu werden. Doch dann gerät sein Alltag aus den Fugen.

Zunächst wird er von einem Großkunden unfreundlich dazu aufgefordert, sofort eine Transaktion durchzuführen, obwohl das gegen die Regeln seiner Bank verstößt. Dann findet er heraus, dass er in seiner Wohnung heimlich überwacht wurde. Und kurz darauf wird auf ihn ein Mordanschlag verübt, den er nur knapp und unter Mithilfe einer unbekannten Frau überlebt. Von jetzt an verändert sich sein Leben und nichts ist mehr so, wie es früher war.

Nichts Neues, aber trotzdem spannend

Was Thomas Rabenstein in „Bist du bereit für die Welt von übermorgen?“ präsentiert, ist nicht sonderlich innovativ. Wer gerne Verschwörungsthriller liest oder entsprechende Filme guckt, dem wird das eine oder andere Plotelement bekannt vorkommen. Auch hätte die Handlung etwas mehr Umfang vertragen können, damit mancher Plottwist und einige Charakterentwicklungen besser funktionieren würden.

Aber das ist am Ende Meckern auf hohem Niveau. Zwar sind diese Mankos unbestreitbar vorhanden. Doch sorgen sie nicht dafür, dass das Lesevergnügen zu sehr getrübt wird. Denn das Buch ist spannend geschrieben, was vieles wettmacht.

Im Prinzip hat Thomas Rabenstein die dunkelsten Befürchtungen des Lesers als Grundlage für seine Welt genommen. Die Realität, die er beschreibt, ist keine schöne. Eine klare Trennung zwischen der Elite und dem Rest der Bevölkerung ist erkennbar. Und selbst die, die wie Harry Rosen zu den Auserwählten gehören, sind am Ende die Gelackmeierten, wenn sie, aus welchen Gründen auch immer, das Missfallen derjenigen erregen, die wirklich die Macht besitzen. Je mehr man über diese Welt hört, desto mehr ist man geneigt, die Frage im Titel, „Bist du bereit für die Welt von übermorgen?“, mit einem eindeutigen „Nein“ zu beantworten.

Brachiale Konsequenzen

Natürlich gibt es auch solche, die für das Gute eintreten. Diejenigen, die aus einer schier komplett unterlegenden Position heraus das Unmögliche wagen und versuchen, gegen das System vorzugehen. Man lernt im Roman drei Vertreter dieser Rebellen kennen: Den Anführer Tartaros, Tisiphone und Erebos. Sie nehmen Harry Rosen in ihrer Widerstandsgruppe auf, auch wenn die Konsequenzen dieser Entscheidung schrecklich sind.

„2030: Bist du bereit für die Welt von übermorgen?“ ist kein Roman, der einen kalt lassen wird. Zu sehr zeigt der Autor, wie radikal sich diese Realität zum Schlechten veränderte. Stets gibt er einen logischen Grund für die Veränderungen an und verschont den Leser auch nicht mit Verlusten. So manche Figur, die man im Laufe der Handlung kennenlernt, wird brachial und deutlich umgebracht. Damit wird gezeigt, wie sehr die eigentlichen Machthaber bereit sind, zum Erhalt ihrer Ziele über Leichen zu gehen.

„Bist du bereit für die Welt von übermorgen?“ ist auf jeden Fall ein gelungener Auftakt.

Bewertung 14/15

Autor: Thomas Rabenstein
Titel: 2030: Bist du bereit für die Welt von übermorgen?
Verlag: SciFi-World
Erschienen: 03/2014
Einband: eBook
Seiten: 150

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Götz Piesbergen

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