Die Absetzung des Zwölferrats führt zu Ausschreitungen und Streiks in der gesamten zivilen Flotte. Kann Tigh der Situation Herr werden?

Unter Verdacht

Die Folge beginnt mit dem Verhör von Chief Tyrol. Die Besatzung des Raptors konnte von Kobol gerettet werden, doch das Wiedersehen war überschattet von den Nachrichten über Sharons versuchtes Attentat. Commander Adama hat zwar die Operation gut überstanden, ist bislang allerdings noch nicht wieder zu sich gekommen. Tigh beschuldigt Tyrol nicht nur, davon gewusst zu haben, dass Sharon in Wahrheit eine Zylonin ist, nein, er beschuldigt ihn auch selbst einer zu sein. In dieser Folge fällt vermehrt der Ausdruck „Toaster“ als Bezeichnung für einen Zylonen, was von Nummer Sechs als extrem rassistisch eingestuft wird. Cally bedrängt Baltar nahezu, dem XO klarzumachen, dass der Chief kein Zylon ist. Dieser reagiert extrem zurückhaltend und versucht ihre weiszumachen, dass sein Zylonendetektor fehlerhaft ist, schließlich hat er auch Sharon Valerii nicht enttarnt. In Wahrheit wusste er natürlich von ihrem wahren Wesen. Cally droht ihm, die Vorkommnisse auf Kobol publik zu machen. Tyrol hat das Verhalten Baltars schließlich unter den Teppich gekehrt.

Baltar konfrontiert Tigh mit der Tatsache, dass er nach Absetzung von Roslin als Vizepräsident eigentlich nun das Amt der Präsidentin einnehmen sollte, was von Tigh sofort gekontert wird, da mit Ausruf des Kriegsrechts diese Position komplett obsolet geworden ist. Baltar müsse nun einfach tun, was er ihm befiehlt. Tyrol wurde in der Zwischenzeit zu Sharon in die Zelle gesperrt, wo er diese komplett von sich wegstößt. Als Baltar zur Überprüfung des Chiefs in die Zelle kommt, schickt er zunächst alle Wachleute weg. Er nähert sich Tyrol, um ihm Blut abzunehmen, doch stattdessen injiziert er ihm eine Substanz, die mit sofortiger Wirkung seine Atmung lähmt. So setzt er Sharon unter Druck und versucht aus ihr herauszupressen, wieviele Zylonen sich noch in der Flotte befinden. Ihre Gefühle für den Chief übermannen sie und sie gibt schließlich zu, dass es noch acht weitere Schläfer gibt. Nach außen hin, ist der Ruf Tyrols nun wieder hergestellt. Als Sharon abtransportiert wird, wird sie von ihren ehemaligen Kameraden beschimpft. Plötzlich tritt Cally aus der Menge hervor und erschießt sie. So stirbt Boomer dann in Tyrols Armen und Calley wird verhaftet.

Battlestar Galactica 17 - Leben und Sterben lassen

Aufruhr in der Flotte

Mehrere zivile Schiffe sind seit dem Ausruf des Kriegsrechts in Streik getreten und die Galactica bekommt keine Lieferungen mehr. Sei es Tylium, Nahrung oder Kaffee – bald gibt es davon nichts mehr an Bord. Tigh wächst die Verantwortung über den Kopf und er hat wieder angefangen zu trinken. Seine Frau Ellen ist ihm auch keine Stütze – auch wenn sie das anders sehen dürfte. Immer wieder versucht sie ihn, zu beeinflussen, damit er als alleiniger Herrscher an der Spitze steht, etwas, das ihm überhaupt nicht liegt. Schließlich schickt er die Marines zu einem Transportschiff, um dort die lagernden Güter mit Waffengewalt abholen zu lassen. Die Aktion geht gründlich schief, die Soldaten von der wütenden Menge eingekreist und beschimpft. Ein einzelner verliert die Nerven und es fallen Schüsse, was zu 4 toten Zivilisten führt.

Roslin bekommt das in der Brig natürlich mit. Gemeinsam mit Lee Adama schmiedet sie einen Plan zur Flucht. Der für sie zuständige Wachmann ist ihr noch zugetan und redet sie immer noch mit Präsidentin an. So geht es noch vielen auf der Galactica und in der ganzen Flotte. Es droht die Gefahr eines Bürgerkriegs und dann wäre die Flotte keine Einheit mehr und leichte Beute für die Zylonen. Mit der Unterstützung von Dualla und anderen gelingt Roslin, Apollo und Elosha die Flucht. Billy bleibt zurück, ihm geht das alles zu weit – er möchte kein Teil eines Aufstandes sein. Die Flucht bleibt auf der Galactica natürlich nicht unbemerkt. Tigh zögert jedoch, den Raptor mit Lee Adama als Piloten abschießen zu lassen. So können sie auf Cloud 9 landen, wo Tom Zarek sie bereits erwartet. Zunächst ist Roslin nicht begeistert, aber ihr bleibt keine andere Wahl. In Tighs tiefster Verzweiflung kommt zumindest der Commander wieder zu sich. Adama versichert Tigh, auch schon mal falsche Entscheidungen getroffen zu haben und läßt sich nun alles berichten.

Auf Caprica

Starbuck und Helo sind in ihrem alten Geländewagen unterwegs, aber sie haben sich verfahren. Als sie die Karte studieren, werden sie aus dem Hinterhalt angegriffen. Diesmal aber nicht von Zylonen, sondern von menschlichen Widerstandskämpfern. Es dauert eine Weile, bis man sich gegenseitig davon überzeugt hat, keine Zylonen zu sein. Bei der Truppe handelt es sich aber nicht um Soldaten, sondern um das Profi-Pyramid-Team von Caprica, die sich „Die Freibeuter“ nennen. Sie waren während des Überfalls im Hochland auf Trainingslager. Mit Hilfe von erbeuteter Strahlenmedizin können sie in einer ehemaligen Schule noch einige wenige Monate überleben. Nun heißt es Munition und Waffen erbeuten und irgendwie an Fluggeräte kommen.

Fazit

Vom „alten Mann“ Commander Adama hat man auch in dieser Folge nicht viel gesehen. Er wird nicht nur von Tigh alleine, aber besonders von ihm als nahezu allwissend und fast gottähnlich betrachtet. Wenn er nur da wäre, würde es diese ganzen Probleme gar nicht geben. Mit Hinblick auf die angehende Militärdiktatur, die momentan herrscht, wird das noch zu problematischen Situationen führen. Auch Roslins Taten sind alles andere als diplomatisch. Die Menschen stehen kurz vor einem Bürgerkrieg. Geschickt wird die Bedrohung von außen auch wieder eine Bedrohung von innen. Ob Boomers Aussagen, dass es noch acht weitere Zylonen gibt wirklich glaubhaft sind, kann man gut außer Acht lassen, wurde diese doch unter extremen Druck erzielt.

Die Serie ist definitiv in einer starken Phase. Parallelen zu zeitgenössischen Ereignissen sind gewollt und klar zu erkennen. Boomer wird so niedergeschossen wie einst Lee Harvey Oswald. Der Erzählstrang um die Verschwörung um Dualla und Gaetor herum verspricht noch viel Potential. Diese hatten ja durch aktives Handeln und Unterlassen die Flucht des Raptors mit ermöglicht. Die Tat von Cally kam jedoch komplett unerwartet. Wie konnte sie, die sich doch nur ein Medizinstudium verdienen wollte, so komplett ausrasten? Liegt es an ihren Gefühlen für Tyrol?

Ein Highlight ist auch wieder der Gastauftritt von Richard Hatch als Tom Zarek. Der zwielichtige Freiheitskämpfer verfolgt mit Sicherheit seine eigenen Ziele. Bei Tyrols Verhör kam ans Licht, dass er auch einmal auf der Pegasus gedient hatte. Dies könnte ein Vorbote sein, den legendären Kampfstern aus der Originalserie unter Kommando vom Kriegshelden Cain auch hier einzuführen.

Info

Drehbuch: Toni Graphia
Showrunner: Ronald D. Moore, David Eick
Regie: Allan Kroeker

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Warpskala

Warpskala
9 10 0 1
9/10
Total Score

Positiv

  • Innerpolitische Spannungen werfen existenielle Fagen auf.
  • Rassismus gegenüber Zylonen - der Menschheit wird hier ein Spiegel vorgehalten.

Negativ

  • Ellen Tighs Handlungen sind leider zu übertrieben und wirken fast schon lächerlich.
Melanie Frankl

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