Eine Wilde Nacht erwartet Batman und seine Alliierten.
Wie gut, dass man Freunde hat
Harvey Dent (Diedrich Bader) ist im Gefängnis und Barbara Gordon (Krystal Joy Brown) will ihn verteidigen. Zunächst lehnt ihr Kollege das ab, doch kann sie ihn mit Hilfe eines Münzwurfes überzeugen, ihr Angebot anzunehmen. Als Gefangener gibt er sich dabei vorbildlich und es gibt Pläne, ihn in ein privates Krankenhaus zu verlegen.
Doch Rupert Thorne (Cedric Yarbrough) kriegt Wind von der Sache und will Harvey Dent loswerden. Zu diesem Zweck schickt er Harvey Bullock (John DiMaggio) und Flass (Gary Anthony Williams) los, damit sie den ehemaligen Staatsanwalt umbringen. Womit sie allerdings nicht rechnen, ist, dass dieser Alliierte hat, darunter auch Batman (Hamish Linklater). Und denen liegt sehr viel daran, dass Dent die Nacht überlebt.
Mit Wilde Nacht endet die erste Batman – Caped Crusader-Staffel. Eine zweite ist bereits in Produktion. Und man kann gespannt darauf sein, was sich in dieser dann ändern wird.
Auf gute Zusammenarbeit
Einen ersten Hinweis bieten die Ereignisse dieser Episode. So kommt es in dieser zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Batman auf der einen und Barbara Gordon auf der anderen. So erhält sie eine Telefonnummer, über die sie ihn anrufen kann, was sie sicherlich in Zukunft weiter nutzen wird. Ebenso werden Jim Gordon und Renee Montoya mehr eingebunden, auch wenn sie (noch) nicht das Privileg der Rufnummer erhalten.
Gleichzeitig zeigt Wilde Nacht einen Batman, wie er am besten funktioniert. Als jemand, der wie aus dem Nichts zuschlägt, den man nicht unterschätzen darf, selbst dann, wenn man meint, die Oberhand zu haben. Das war etwas, was man in der vergangenen Staffel viel zu selten sah, einfach weil sich da mehr auf eins zu eins oder zwei zu eins Duelle fokussiert wurde.
Und noch etwas zeichnet diese Folge aus: Ein Ende, mit dem man so nicht hat rechnen können. Wo Harvey Dent sein Leben gibt, um das von Barbara Gordon zu beschützen. Womit wieder bewiesen wäre, wie radikal unterschiedlich die Caped Crusader-Reihe zur Animated Series ist, welche Möglichkeiten die Streamingumgebung bietet. Denn in der allerersten Serie wäre das Ableben des ehemaligen Staatsanwalts nie passiert. Stattdessen wäre er endgültig zu Two-Face geworden.
Verwundbar
Dabei betont Wilde Nacht erneut die Unterschiede zwischen ihm und Harvey Dent. Two-Face mag in der Folge noch nicht so dominant oder präsent sein, wie in den Comics oder den früheren Zeichentrickserien. Aber er ist da. Wann immer Harvey Dent die Kontrolle verliert, wann immer er sich zu sehr aufregt und handgreiflich wird, das ist dann sein Alter Ego. Er selbst sagt ja auch, dass es der andere war, der für diese Taten verantwortlich ist.
Die Episode präsentiert dabei einen Harvey Dent, der so verwundbar ist, wie lange nicht. Emotional am Ende will er eigentlich nur gutes tun. Doch seine Vergangenheit, seine Beziehung zu Rupert Thorne und sein entstelltes Antlitz lassen das nicht zu. Wobei er im Laufe der Folge dann trotzdem innere Stärke findet, allein durch sein Vorhaben, offene Rechnungen zu begleichen.
Das Ableben Dents in Wilde Nacht treibt Batman so weit wie noch nie. Als er zu einer Schusswaffe greift, um eine Person zu töten und sogar Schüsse abfeuert, wenn auch nicht tödlich. Am Ende sieht man einen dunklen Ritter, der durch die Ereignisse erschüttert ist und deshalb von Alfred wieder aufgebaut werden muss. Was einfach nur klasse zu sehen ist.
Eine klasse Hommage
Nicht minder klasse ist die letzte Szene, in der er zu sehen ist. Die übrigens eine klare Hommage an das Batman: The Animated Series-Intro ist. Nachdem er Rupert Thorne zur Warnung einen Batarang durchs Fenster geworfen hat, wird der dunkle Ritter im Gegenlicht eines Gewitters gezeigt. Und wer da als Altfan keine Gänsehaut kriegt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Die finale Szene von Wilde Nacht liefert übrigens einen Hinweis darauf, wer in der nächsten Staffel aufkreuzen könnte. Man sieht Leute, die vor Lachen gestorben sind. Und dann die charakteristische weiße Haut des Jokers. Der jedoch vollkommen anders spricht, als man es gewohnt ist. Mal schauen, wie die Serie ihn interpretieren wird.
Wenn diese Folge ein Manko hat, dann, dass sie lahm anfängt. Der Beginn ist etwas betulich geraten und eher spannungsarm. Dreht aber nach dem ersten Viertel voll auf.
Wilde Nacht ist ein guter Staffelabschluss.
Info
Drehbuch: Ed Brubaker
Showrunner: Bruce Timm
Regie: Christina Sotta
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