Der Geist des Gentlemen beschäftigt Batman.
Ein ungewöhnlicher Antagonist
Ein mysteriöser Bandit (Toby Stephens) treibt auf den Straßen von Gotham sein Unwesen. Er stielt von den Armen und scheint ein Geist zu sein. Die normalen Versuche von Batman (Hamish Linklater), ihn aufzuhalten, scheitern alle.
Weshalb der dunkle Ritter auf eine ungewöhnliche Methode zurückgreift. Er wendet sich an Lindon Midnite (Cedric Yarbrough), der ihm einen wesentlichen Hinweis dahingebend gibt, wie man den Geist aufhalten kann. Dabei kommt es auch auf Alfred Pennyworth (Jason Watkins) an.
Mit Der Geist des Gentlemen wird jetzt in Batman: Caped Crusader ein Antagonist präsentiert, den man normalerweise nicht mit Batman in Verbindung bringen würde. Der Gentleman Ghost ist jemand, der üblicherweise eher ein Gegenspieler von der JSA oder Hawkman ist. Dass er jetzt in dieser Serie verwendet wird, ist gelinde gesagt ungewöhnlich.
Eine sinnvolle Wahl
Was aber auch daran liegt, dass das Übernatürliche normalerweise nicht das Metier von Batman ist. Er hat zwar in den Comics Verbindungen zu einigen Vertretern dieser Seite des DC Universums. Doch unter den gängigen Umständen sind seine Gegenspieler Freaks, die teilweise durch irgendwelche Unfälle an besondere Kräfte gekommen sind.
Und so versucht Der Geist des Gentlemen einen Batman zu zeigen, der mit seinem Latein am Ende ist und deshalb auf ungewöhnliche Methoden zurückgreift. Ausführlich wird gezeigt, wie der Gentleman Ghost vor ihm durch eine Mauer verschwindet oder wie eine Berührung mit diesem die Faust des dunklen Ritters gefrieren lässt. Weshalb es auch verständlich ist, dass er sich in seiner Not an Lindon Midnite wendet.
Auch hier handelt es sich um eine Figur, die man normalerweise nicht mit Batman in Verbindung bringen würde. Denn üblicherweise hängt der Magier eher mit John Constantine, dem Hellblazer, zusammen. Eigentlich wäre es logischer gewesen, wenn sich Bruce hilfesuchend an die Zauberin Zatanna gewendet hätte. Nur wäre dies eine Figur gewesen, die doch erheblich mehr Storypotential besitzt, als Lindon Midnite, weshalb man sie schwer für wenige Szenen in einer Episode hätte unterbringen können. Weshalb die Wahl von Midnite so gesehen Sinn ergibt.
Die Machart rächt sich
Der Geist des Gentlemen versucht gleichzeitig auch ein wenig mehr aus der Figur von Alfred Pennyworth zu machen. Man erfährt einiges über ihn, wie beispielsweise, dass er der Nachkomme eines Edelmanns ist. Ebenso, dass er einige Geistergeschichten weiß, die er mit Lucius Fox teilt.
Doch irgendwie will der Funke in dieser Episode nicht überspringen. Vieles an dieser Folge wirkt bemüht, so als ob hier die Vorgabe gesetzt wurde, eine Gruselfolge zu erstellen. Allerdings scheitert dies schon daran, dass Batman die meiste Zeit stoisch auf alles reagiert und er nur selten Emotionen zeigt.
Auch das Alfred Pennyworth in Der Geist des Gentlemen mehr im Mittelpunkt des Geschehens steht, ist zwar schön. Jedoch da merkt man aber ebenfalls, dass die Machart der Batman: Caped Crusader-Reihe, dass eben Batman und Alfred nicht im Zentrum der Handlung stehen, sich hier rächt. Es wirkt ein wenig so, als ob hier versucht wird, Versäumtes nachzuholen, was nicht so wirklich funktioniert.
Der B-Plot ist interessanter
Es hilft aber auch nicht, dass die Nebenhandlung der deutlich interessantere Plot der beiden ist. Man erfährt, dass der Wahlkampf von Harvey Dent nicht so gut verläuft. Weshalb er am Ende das Angebot von dem Mafiaboss Rupert Thorne annimmt, ihn finanziell im Wahlkampf zu unterstützen. Was auf Dauer sicherlich nicht gut ausgehen wird.
Dieser B-Plot ist in Der Geist des Gentlemen spannend. Man hat ja schon die letzten Folgen gesehen, mit welchem Ehrgeiz Harvey Dent versucht, positive Schlagzeilen zu generieren. Und dass es dann am Ende nicht funktioniert, nagt spürbar an ihn. Er, der so Erfolgsverwöhnte, muss auf ein Mal Niederlagen verkraften. Und scheitert damit auf ganzer Linie.
In Der Geist des Gentleman wurde versucht, eine etwas andere Story zu erzählen. Was jedoch nicht funktioniert. Es hilft auch nicht, dass der B-Plot interessanter ist, als der A-Plot.
Info
Drehbuch: Marc Bernardin
Showrunner: Bruce Timm
Regie: Christopher Berkeley
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