Batman begibt sich in den Laufstall des Wahnsinns.

Höhepunkt und Abschluss einer Handlung

Mehrere Multimillionäre sind verschwunden. Die einzige Gemeinsamkeit – sie waren Patienten von Dr. Harley Quinzel (Jamie Chung). Batman (Hamish Linklater) beschließt, sich der Sache anzunehmen.

Dabei ist Dr. Quinzel nicht irgendwer. Sie ist gut mit Barbara Gordon (Krystal Joy Brown) befreundet. Und hoffnungslos in Detective Montoya (Michelle C. Bonilla) verliebt. Was die Psychologin allerdings nicht davon abhält, weiterhin ihre Pläne voranzutreiben.

Laufstall des Wahnsinns ist der Höhepunkt eines Plots, der in Der Kuss der Katze seinen Anfang nahm. Damals wurde die Psychologin Dr. Harley Quinzel eingeführt, die etwas zu sehr nach Bruce Waynes Seelenleben fragte. Sie tauchte dann in Die Nacht der Jäger nochmal auf, wo man merkte, dass sie sehr spezielle Ansichten bezüglich Batman hatte.

Eine radikale Neuinterpretation

Dass dieser Subplot jetzt schon seinen Höhepunkt und Abschluss findet, überrascht etwas. Nicht, dass er nicht gut aufgebaut ist, das ist er zweifelsfrei. Aber eigentlich wäre dies eine Handlung gewesen, die man sicherlich noch gerne ein paar Episoden länger hätte laufen lassen können. Es hätte ihm garantiert nicht geschadet.

Doch davon abgesehen, ist Laufstall des Wahnsinns eine interessante Folge. Was vor allem daran liegt, dass diese Episode eine radikale Neuinterpretation der Figur ist. Ursprünglich war sie ein Sidekick des Jokers gewesen, seine Psychologin, die sich in ihn verliebte und daraufhin zur bösen Seite wechselte. In den Comics ist seitdem einiges passiert und so konnte sich die Figur mittlerweile aus dem Schatten des Clown Prince of Crime lösen.

In der Welt der animierten Serien und Filme ist dies noch nicht geschehen. Weshalb auch der neue Ansatz, den Batman: Caped Crusader gewählt hat, so interessant ist. Denn es ist wirklich eine radikale Neuinterpretation, was man ebenfalls am Kostüm sieht, dass zwar an einen Harlekin erinnert. Das aber ebenso gleichzeitig mit der gelb-schwarz-weißen Farbkombination deutlich düsterer daherkommt, als das Outfit, was sie sonst trägt.

Es funktioniert

Auch ist sie in Laufstall des Wahnsinns keine überdrehte Figur, die sich ständig nach ihrem „Puddin“ verzehrt oder Best Buddie mit Poison Ivy ist. Hier ist sie eine Psychologin, die von Multi-Millionären genug hat und diese psychologisch so manipuliert, dass sie ihr zum einen ihr gesamtes Vermögen überschreiben. Und zum anderen ihr aufs Wort gehorchen.

Interessant ist dabei ihr Privatleben. Das erinnert schon eher an die Comicvorlage. Sie ist äußerst lebhaft und in eine Frau – in diesem Fall Renee Montoya – verliebt. Neu ist hingegen die Tatsache, dass sie eine gute Freundin von Barbara Gordon ist, die sie selber Barbie nennt.

Wie gesagt, es ist in Laufstall des Wahnsinns eine radikale Neuinterpretation. Aber auch eine, die funktioniert. Die Figur mag mit dem Original nur noch wenig gemeinsam haben. Dennoch ist man von dem Charakter fasziniert, von ihrer Dualität, wie sie von überdreht von jetzt auf gleich auf ernst und ruhig wechselt. Dass sie wenig Wert auf das Leben ihrer Patienten gibt, aber dafür umso mehr auf das ihrer besten Freundin Barbara Gordon. Und am Ende wird ja angedeutet, dass sie wiederkehren wird. Was man nur hoffen kann, denn der Charakter ist gelungen.

Wo sind die Leute hin?

Gleichzeitig ist dies auch eine Folge, in der Barbara Gordon mehr im Mittelpunkt der Handlung steht. Man lernt eine Staatsanwältin kennen, die, wenn es darauf ankommt, nicht davor zurückschreckt, selber aktiv zu werden und sich die Hände schmutzig zu machen. Es wird dabei ihre Intelligenz betont und ihr unbedingter Wille, die Wahrheit herauszufinden. Genauso wie die Tatsache, dass sie alles daran setzt, einen gefangenen Batman zu befreien. Es ist unklar, ob es langfristige Pläne gibt, sie irgendwann in Batman: Caped Crusader zu Batgirl zu machen. Aber wenn diese existieren, dann wird sich hoffentlich Zeit gelassen. Denn die Barbara Gordon, wie man sie aktuell kennenlernt, gefällt sehr gut.

Wenn es an Laufstall des Wahnsinns ein Manko gibt, dann ist es die Tatsache, dass am Ende der Folge nicht klar ist, was mit den manipulierten Multimillionären geschieht. Man sieht zwar, denn nach dem Batman sich gegen sie gewehrt hat, verschwinden sie einfach, ohne dass aufgegriffen wird, was jetzt aus ihnen wird.

Das ist schade und hätte man sicherlich besser lösen können.

Info

Drehbuch: Halley Gross
Showrunner: Bruce Timm
Regie: Matt Peters

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Warpskala

Warpskala
9 10 0 1
9/10
Total Score
Götz Piesbergen

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