Licht, Kamera, Tod zeigt die tödliche Seite des Filmgeschäfts.

Auftritt: Clayface!

Die berühmte Filmschauspielerin Yvonne Frances wird vermisst. Detective Renee Montoya (Michelle C. Bonilla) ermittelt in dem Film. Zunächst verdächtigt sie Bruce Wayne (Hamish Linklater), doch dann gerät der Schauspieler Boris Karlo (Dan Donohue) ins Zentrum ihrer Ermittlungen. Was sich allerdings bald erledigt hat, als dieser ermordet wird.

Er bleibt nicht der einzige Tote. Immer wieder kommen prominente Darsteller und Filmemacher ums Leben, die mit dem getöteten Schauspieler zu tun hatten. Und schließlich stößt Detective Montoya auf die ungeheuerliche Wahrheit hinter den Todesfällen.

Man kann es bei den Namen und der Zusammenfassung des Plots schon erahnen, welcher Batman-Schurke hier in Licht, Kamera, Tod sein Caped Crusader-Debüt feiert. Es handelt sich um Clayface, jenem formwandelnden Schurken, der heutzutage vor allem als ein wandelnder Haufen Lehm dargestellt wird.

Die übliche Vorgehensweise

Doch sein Aussehen in dieser Folge orientiert sich mehr an seinem Golden Age Look. Wenn auch mit einigen signifikaten Unterschieden. Der Schal, der das Gesicht verdeckt, erinnert mehr an die Pulp-Figur The Shadow, denn an allerersten Clayface. Was der gelungenen Darstellung allerdings keinen Abbruch tut.

Denn in Licht, Kamera, Tod ist der Grund für seine Schurkenwerdung tragisch, wie auch schon in früheren Auftritten. Auf Grund seines hässlichen Aussehens und der Tatsache, dass er auf die Rolle eines Schurken getypecastet worden war, will er sich verändern. Und wird dann am Ende zu einem Bösewichten, der daran sogar Gefallen findet.

Dabei zeigt sich erneut die übliche Vorgehensweise der Batman: Caped Crusader-Reihe. Dass nämlich der dunkle Ritter eine Nebenfigur ist, während die Hauptcharaktere andere sind. In diesem Fall ist es Renee Montoya.

Ein interessanter Werdegang

Es handelt sich um eine Figur mit einer interessanten Geschichte. Sie war ursprünglich für die Animated Series konzipiert worden, feierte dann allerdings ihr Debüt bereits vorher in den Comics. Wo sie auch eine interessante Wandlung durchgemacht hat, von einer normalen Polizistin hin zu einer Superheldin.

Batman: Caped Crusader verändert bei ihr einiges. Da sie eine Figur der „Neuzeit“ ist, gibt es kein Golden Age Äquivalent. Weshalb Bruce Timm und Co. ein wenig an ihrem Look gearbeitet haben. Sie ist von einer Latina zu einer Farbigen geworden und wirkt in Licht, Kamera, Tod etwas rundlicher, als ihr vorher bekanntes, schlankes Aussehen. Eine interessante Wandlung, die aber auch dafür sorgt, dass bei den Körpertypen der Zeichentrickserie mehr Vielfalt herrscht.

Unverändert ist jedoch ihr Charakter. Sie ist und bleibt eine geradlinige und unbestechliche Ermittlerin. Eine, die sich mit ganzer Linie ihrem Fall widmet und dabei intelligent vorgeht. Hier merkt man auch, dass die Episode von Greg Rucka geschrieben wurde, der die Figur in den Comic lange Zeit definierte und steuerte.

Auch die Nebenfiguren kommen dran

Licht, Kamera, Tod fokussiert sich überwiegend auf die Ermittlungen im Fall Boris Karlo. Doch gleichzeitig werden auch einige Szenen eingebaut, in denen ebenfalls Nebenplots weiterentwickelt werden, bzw. Nebenfiguren glänzen können.

So versucht Harvey Dent Renee Montoya dazu zu überreden, dass sie einfach irgendjemanden verhaftet, damit er glänzen kann und seine Chance bei der Bürgermeisterwahl weiter steigen. Und er ist verstimmt, als sie ablehnt. Er droht ihr sogar indirekt, was sie jedoch nicht beeindruckt.

Gleichzeitig wird hier in Licht, Kamera, Tod auch ein gewisser Sexismus angedeutet. Weil er sich mit den Jungs bestens versteht, bzw. diese ihre Bitte um Unterstützung bewusst ignorieren und erst später hinzukommen. Vermutlich um die Lorbeeren für die erledige Arbeit von Montoya einzuheimsen.

Monologe sind öde

Eigentlich ist das eine großartige Folge. Nur leider baut sie dann im letzten Akt einen Kardinalsfehler ein. Wenn ein Schurke vor sich her monologisiert und seinen Ursprung und seine Pläne erläutert, wirkt dies steif und der Handlungsfortschritt tritt auf die Bremse. Da hilft auch die Action am Ende der Episode wenig.

Dennoch macht Licht, Kamera, Tod Spaß beim Zuschauen.

Info

Drehbuch: Greg Rucka
Showrunner: Bruce Timm
Regie: Matt Peters

 

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Götz Piesbergen

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