Vom 10.-11. Februar 2024 öffnete die Convention Avignon Geek Expo bereits zum siebten Mal ihre Tore für Fans und Geeks jeden Alters. In den drei Messehallen kam ein jeder Besucher auf seine Kosten, so gab es Angebote zu Serien, Mangas, Comics, Gaming, VR oder Cosplay.

Veranstaltungsort

Avignon ist den meisten Leser*innen sicherlich als die Stadt der Päpste bekannt. So führten Ränkeschmieden und Machtkämpfe in Rom Anfang des vierzehnten Jahrhunderts dazu, dass Avignon für siebzig Jahre lang zum Sitz der Päpste und damit zur Hauptstadt des Christentums wurde. Mittlerweile zählt die Stadt in der Provence in Südfrankreich etwa 90.000 Einwohner und ist immer einen Besuch wert, nicht nur wegen der imposanten mittelalterlichen Innenstadt oder der durch ein Volkslied bekannten berühmten Brücke. Seit einigen Jahren ist Avignon auch für Geeks kein weißer Fleck mehr auf der Landkarte. In den verschiedenen Hallen des Parc des Expositions in Avignon gab es auf einer Gesamtfläche von 7800 m² viel zu entdecken.

Ausstellungshallen

Der erste Tag ging leider in strömendem Regen unter, was an sich nichts machen würde, müsste man nicht erstmal in die Messe rein und zwischen den Hallen hin und her. Das Ausstellungsgelände ist öffentlich gut zu erreichen, ein kleiner Fußweg bleibt jedoch. Gerade für Cosplayer war das nicht ganz so angenehm, viele haben sich, je nach dem Umfang des Kostüms, aber auch noch vor Ort umgezogen. Unsere Rucksäcke waren jedenfalls komplett durchnässt. Am zweiten Tag lachte dann die Sonne, so dass man diesmal auch draußen das Essensangebot der einzelnen Foodtrucks genießen konnte.

War man einmal in der ersten Halle drin, konnte man unterschiedliche Autos, so z.B. den Impala der Winchesters aus Supernatural (komplett mit Pappaufstellern der Hauptdarsteller) bewundern. Auch die Wägen der Transformers waren ausgestellt, das wurde an beiden Tagen noch getoppt von Cosplay-Auftritten des 2-m-großen Bumblebee und seiner Kollegen, die direkt in den Gängen mit den Besucher*innen interagiert haben. Hier gab es auch eine kleine Bühne sowie die Stände mit Thema Star Wars oder Stargate inklusive einer Fotowand derselben sowie einiges zum Modellbau.

Weiterhin gab es eine kleine Halle, die ausschließlich dem Thema Gaming gewidmet war. Hier haben wir ehrlich gesagt nur kurz einmal hineingeschaut, da das wirklich nicht unsere Welt ist und es in der großen Halle so vieles Andere zu entdecken gab.

Die Haupthalle war sehr weitläufig. Auch hier gab es einige Essensstände, was gerade am ersten Tag wirklich auch sinnvoll war. Für ein geringes Geld konnte man auch seine durchnässte Jacke abgeben. Die Avignon Geek Expo ist wirklich eine Veranstaltung für die ganze Familie. So gab es eine Hüpfburg im Avengers-Design, eine riesige aufblasbare Rutsche sowie eine kleine Cartbahn (mit Tretautos natürlich). Der Mittelpunkt der Halle war die große Bühne mit Soundstation und Sitzplätzen, vom Größenverhältnis aber eher vergleichbar mit einem der kleineren Räume auf der FEDCON. Hier gab es den ganzen Tag Programm. Es hat sich auch wirklich gelohnt, Aufführungen zu verfolgen, die einem zunächst nicht interessant erschienen. Erwähnenswert sind hier nicht nur die Panels, sonder vor allem auch die Lichtschwerter-Show, das Superhelden-Quiz, es gab Konzerte und eine großen Cosplay-Wettbewerb.

Im hinteren Bereich befanden sich die leicht abgegrenzten aber doch einsehbaren Räumlichkeiten für die eingeladenen Gäste und auf der Rückseite der Raum für die Foto-Ops. Die restliche Fläche wurde von unzähligen Ständen und Mini-Ausstellungen eingenommen. So gab es eine mobile Harry-Potter-Ausstellungen mit einzelnen Memorabilia, einen Bereich für die Piraten der Karibik und auch hier einen kleinen Gaming-Bereich. Das Angebot war wirklich vielfältig, es gab aber doch einen leichten Überhang zu Manga-Merchandise. Viele handwerklichen Aussteller*innen haben ihre Angebote präsentiert. Über Schmuck, T-Shirts, Kerzen, Strickfiguren etc. gab es fast alles, was das Herz begehrt.

Gäste

Der klare Star der Convention war natürlich Jason Isaacs, bekannt aus Star Trek Discovery, Harry Potter oder auch Filmen wie Event Horizon und Armageddon. Das Plakat mit dem Konterfei von Lucius Malfoy konnte man in ganz Avignon an Werbetafeln oder Bushaltestellen entdecken. Zusätzlich zu seinen Auftritten als Schauspieler  lieh Isaacs seine Stimme z.B. in der Animationsserie Star Wars Rebels dem Großinquisitor und ist auch in vielen Computerspielen zu hören, zuletzt in Baldurs Gate 3 als der Antagonist Gortash. Isaacs mimt häufig den Bösewicht oder zumindest etwas zwielichten Part in der Geschichte. Im wahren Leben ist er aber ganz anders und hat für alle ein freundliches Wort übrig. Gerade bei den Autogrammsessions hat er sich so viel Zeit wie möglich für die einzelnen Besucher*innen genommen, was bei den Fotos natürlich nicht möglich war. Isaacs war bei den Panels aber nicht ganz alleine auf der Bühne. Am Ende wurde er an beiden Tagen von Jerome Keen, seinem französischen Stammsprecher unterstützt, was natürlich beim französischen Publikum auf großen Anklang gestoßen ist.

Raphael Luce ist ein junger französisch-amerikanischer Schauspieler, der zwar in Vermont geboren wurde, aber einige Zeit auch in Frankreich gelebt hat. Ihn kennt man vor allem als den jungen Henry Creel in Stranger Things Staffel 4. Er war auch in Loki und The First Lady zu sehen. Gerade bei dem jüngeren weiblich gelesenem Publikum ist er sehr beliebt. Das hat man nicht nur bei den Panels gemerkt, sondern auch an der Länge der Schlangen bei den Autogrammen und den Fotoshoots.

Es gab natürlich noch weitere Gäste, so z.B. den aus Rumänien stammenden Schauspieler Victor Dobrantu, der seine Karriere als Zauberer gestartet hat und bekannt ist für seine Darstellung des Eiskalten Händchens in der Netflixserie Wednesday. Auch der französische Schauspieler Jean-Robert Lombard lockte viele Gäste zu seinen Panels. Er ist vor allem bekannt für seine Rolle als Père Blaise in der Produktion Kaamelott aus den frühen 2000er Jahren.

Fazit

Alles in allem lohnt sich ein Besuch der Avignon Geek Expo, die durchaus ein internationales Publikum angelockt hat. Die Veranstaltung war extrem gut organisiert. Der Veranstaltungsort Avignon ist mit dem TGV gut erreichbar, das Messegelände ist öffentlich angebunden und das Angebot vielfältig. Die Lautstärke in der Haupthalle war gerade bei den einzelnen Konzerten allerdings eine Herausforderung. Das Angebot der Foodtrucks an vegetarischen oder gar veganen Speisen konnte man allerdings a) als recht überschaubar und b) als praktisch nicht vorhanden bezeichnen. Das allgemeine Fazit unseres Besuchs: gerne jederzeit wieder, in unserem Fall allerdings abhängig von den eingeladenen Gästen.

 

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Melanie Frankl

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