Bewohner eines Dorfes sind wie Weggezaubert und Aang will als Avatar versuchen, sie zu finden.

Überraschend

Auf ihrem Weg zum Wasserstamm im Norden kommen Aang (Gordon Cormier) und seine Freunde bei der Feuernation an und sind von Beginn an unter Druck. Doch dann finden sie ein Dorf, dessen Bewohner darunter leiden, dass ein nahegelegener Wald von der Feuernation zerstört und dessen Geister deshalb unruhig geworden sind. Als Avatar sieht es Aang als seine Aufgabe an, für Frieden und Harmonie zu sorgen. Doch als er seinen Geist von seinem Körper löst, nimmt er aus Versehen die von Katara (Ian Ousley) und Sokka (Kiawentiio) mit, was für jede Menge Probleme sorgt.

Prinz Zuko (Dallas Liu) sucht derweil weiterhin nach der Spur des Avatars, während seine Schwester Azula (Elizabeth Yu) unterdessen versucht, hinter seinem Rücken zu agieren. Doch damit hat sie nur begrenzt Erfolg.

Es gibt in Weggezaubert viele interessante und überraschende Momente. Szenen, in denen die Charaktere ausgebaut werden. Und solche, bei denen die Weichen für die Zukunft gestellt werden.

Überraschend anders

Mit am überraschendsten sind sicherlich die wenigen Auftritte von Azula. Im Prinzip wird hier der Eindruck, den man schon bei ihrem Erstauftritt in Omashu hatte, bestätigt. Nämlich, dass sie hier nicht so sehr soziopathisch charakterisiert wird wie in der Zeichentrickvorlage. Vielmehr scheint ihre Motivation zu sein, als einzige das Lob ihres Vaters einzuheimsen und dafür ihren Bruder zu unterminieren.

Doch ihr Plan geht in Weggezaubert nicht komplett auf. Zwar nimmt Feuerlord Ozai ihre Vorschläge an, betont aber gleichzeitig, dass Zuko mit Ehre kämpft und nicht hinterhältig manipuliert. Was sie anscheinend so sehr aus dem inneren Gleichgewicht bringt, dass sie das durch extensives Training ihrer Fähigkeiten versucht zu kompensieren. Dabei sind übrigens für einen kurzen Moment ihre blauen Flammen zu sehen, die in der Trickserie ihr Markenzeichen waren.

Dass Ozai seinen Sohn lobt und Azula belehrt, kommt ebenfalls überraschend. Es ist eine Darstellung, die man in der Vorlage nicht hatte. Allerdings tauchte er selbst nur selten persönlich auf, weshalb er auch kaum charakterisiert wurde. Dennoch ist diese differenzierte Charakterisierung eine angenehme Überraschung.

Weiter ausgebaut

Die Reise von Aang und seinen Freunden in Weggezaubert dient auch der Charakterisierung. Man erlebt einen Aang, der sich seiner selbst und seiner Rolle in dieser Welt unsicher ist. Und der deshalb diese mysteriösen Vorkommnisse als Chance sieht, sich selbst zu beweisen.

Natürlich laufen Dinge anders als geplant. Und so wird die unfreiwillige Mitreise von Katara und Sokka genutzt, um die beiden Figuren weiter auszubauen, ihnen so noch mehr Profil zu geben.

Man erfährt in Weggezaubert einiges über deren Vergangenheit. So beispielsweise, wieso Sokka im Dorf zurückblieb, während die gleichaltrigen Jungen und Männer die Feuernation jagten. Auch dies geschah in der Zeichentrickserie so nicht und ist eine wunderbare Ergänzung der Figur. Währenddessen sieht man bei seiner Schwester, wie ihre Mutter von einem Soldaten der Feuernation getötet wird, weil er sie als Wasserbändigerin verdächtigt. Diese beiden Plots enden damit, dass sie von einem feindlichen Geist gefangen genommen werden.

Ein undurchdachtes Ende

Doch auch Aang selbst erhält in dieser Folge wichtige Charaktermomente. Er begegnet seinem väterlichen Freund, dem Mönch Gyatso, wieder, der in der Geisterwelt auf ihn gewartet hat, und der ihm unmissverständlich sagt, dass wenn der Avatar damals beim Angriff der Feuernation geblieben wäre, er ebenfalls ums Leben gekommen wäre. Eine wichtige Aussage, die auch dafür sorgen dürfte, dass Aang die Vergangenheit loslässt und mehr zu sich findet.

Natürlich kommen auch Zuko und Iroh in dieser Episode vor. Ihr Plot dient ein wenig dem Comedy Relief, da sie auf eine Kopfgeldjägerin stoßen, die sie am Ende für ihre Zwecke anheuern, oder vielmehr Iroh überredet seinen Neffen dazu. Fans der Vorlage wissen, was es mit dieser Frau auf sich hat.

Wenn es an Weggezaubert etwas zu kritisieren gibt, dann ist es nicht das Design der Geister in der Geisterwelt, das die Zeichentrickdesigns sehr gut in der Realverfilmung adaptiert. Vielmehr ist es das Ende der Folge, bei dem Aang die Körper und Seelen seiner Freunde zurücklässt, weil er in einem Tempel der Feuernation Hilfe in Form seiner früheren Inkarnation, dem Feuerbändiger Ruko, holen möchte. Selbst für den Luftbändiger wirkt diese Entscheidung, die Körper seiner Freunde schutzlos zurückzulassen, undurchdacht.

Doch das ist am Ende Meckern auf hohem Niveau. Denn abgesehen davon macht diese Folge vieles richtig.

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Götz Piesbergen
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