In Krieger begegnet Aang seiner Vergangenheit als Avatar.
Aus Vorlagen etwas eigenes machen
Um mehr über den Avatar-Zustand zu erfahren, will sich Aang (Gordon Cormier) auf Kyoshi-Island begeben, einem Eiland, wo sich ein Schrein seiner vorvorherigen Inkarnation Kyoshi (Yvonne Chapman) befindet. Doch kaum angekommen, werden sie nicht sonderlich freundlich aufgenommen. Die Dorfbewohner haben es 100 Jahre lang geschafft, die Aufmerksamkeit der Feuernation nicht zu erwecken. Und sie befürchten, dass der Frieden mit der Ankunft von Aang jetzt vorbei ist.
Derweil ist Prinz Zuko (Dallas Liu) weiterhin auf der Suche nach Hinweisen auf den Avatar. Er hofft, diese von einem Feuernavycommander mit dem Namen Zhao (Ken Leung) zu kriegen. Doch auch, wenn er und sein Onkel Iroh (Paul Sun-Hyung Lee) diesem die Wahrheit verschweigen, erfährt er diese und beschließt selber den Avatar einzufangen, und so den Ruhm einzukassieren.
Wie es bei Adaptionen üblich ist, so ist auch Krieger eine sehr lose. Sie orientiert sich zwar in groben Zügen an den Zeichentrickfolgen Der Südliche Lufttempel und Die Kriegerinnen von Kyoshi. Bastelt allerdings aus den Vorlagen unterm Strich etwas Eigenes.
Wenn sich alle Hauptcharaktere weiterentwickeln
Und so darf man als Kenner der Zeichentrickserie nicht auf ein Duell zwischen Zuko und Zhao hoffen. Auch wenn am Ende der Episode die Grundlage für die Rivalität zwischen den beiden gelegt wird, als der Kommandant sich direkt an Zukos Vater, Feuerlord Ozai wendet. Dass dies sicher noch Konsequenzen haben wird, versteht sich von selbst.
Krieger fokussiert sich dabei hauptsächlich auf die Insel von Kyoshi und den Kriegerinnen. Man lernt hier eine Art Kult kennen, auch wenn dieser nicht extreme religiöse Züge annimmt. Es dreht sich hier alles um die Erinnerung an Avatar Kyoshi und darum, das Erbe von dieser zu bewahren und gleichzeitig keine Aufmerksamkeit zu erregen. Weshalb auch die Chefin der Insel, Yukari, sich gegenüber Aang zunächst sehr abweisend und kühl zeigt. Erst auf Zureden ihrer Tochter Suki willigt sie ein, dem letzten Luftbändiger wenigstens etwas Zeit zu geben, damit er doch nach Hinweisen bezüglich des Avatarzustands findet.
Dabei ist dies eine Folge, in der alle drei Hauptfiguren lernen und sich weiterentwickeln. Katara entdeckt von ihrer Großmutter eine Schriftrolle mit Wasserbändigentechniken, Sokka von der Kyoshi-Kriegerin Suki, wie man richtig kämpft. Und Aang erfährt, als er sich mit Kyoshi trifft, mehr über den Avatar-Zustand und was ihn in Zukunft erwarten könnte. Mit Letzterem erhält die Serie ein zusätzliches Ziel sowie eine gewisse Dringlichkeit, die zumindest kurzfristig das Fehlen des Kometen ersetzt.
Wenn Philosophie und Pflicht aufeinandertreffen
Das Aufeinandertreffen zwischen Aang und Kyoshi in Krieger ist dabei sehr gut geworden. Man merkt hier, wie sehr der junge und neue Avatar sich von allem überfordert fühlt und wie seine eigene, pazifistische Philosophie mit seinen Pflichten als Avatar kollidieren. Derweil seine Vorgängerin ihm gnadenlos klar macht, was ihn erwartet und was passiert, wenn er nicht endlich aktiv wird. Hier kann Yvonne Chapman wirklich glänzen, wobei auch der junge Gordon Cormier sich nicht zu verstecken braucht.
Sehr schön ist, dass die Balance zwischen Humor und Spannung auch hier gut gelungen ist. So ist Sokka ebenso mit fehlenden Sexismus ein sarkastischer Typ, dem immer ein Jammern auf den Lippen liegt, nur um anschließend im passenden Moment sich als unersetzlich zu beweisen. Auch Iroh ist da ein gutes Beispiel, der eben seinem Neffen einen guten Ratschlag gibt, nur um dann kurz darauf etwas entdeckt, was er unbedingt probieren möchte. Das sind die Momente, wo man sich gut amüsiert.
Nur um dann bei der finalen Schlacht in Krieger an der Stuhlkante zu sitzen und mitzufiebern. Sehr schön ist dabei, dass die Sokka und Katara beweisen können, was sie gelernt haben, als sie den Kyoshi-Kriegerinnen um Suki helfen, die Insel zu verteidigen. Zumindest so lange, bis der von Kyoshi übernommene Aang eingreift und zeigt, was es heißt, einen Avatar im Avatarzustand zu attackieren.
Man stutzt
Es ist eine gute Folge. Aber keine überragende. Es gibt nicht gerade wenige Szenen, in denen man kurz stutzt und das Gefühl hat, dass sie jetzt eingebaut wurden, damit bestimmte Sachen geschehen konnten. Katara entdeckt zufälligerweise eine Schriftrolle mit Wasserbändigentechniken, die ihr ihre Großmutter heimlich zugesteckt hat? Und wie viel Zeit vergeht überhaupt, dass Sokka von Suri sich so schnell die Kampftechniken der Kyoshi-Kriegerinnen aneignen kann? Das sind nur Kleinigkeiten, doch sie fallen einem beim Zuschauen auf.
Auch sind einige Dialoge in Krieger wieder sehr grenzwertig. Es wird hier zwar nicht ganz so viel Infos in Form von Monologen erklärt, wie noch in Aang. Aber einige Gespräche wirken sehr… steif und unglücklich geschrieben. Da muss die Serie sich noch dringend bessern.
Trotzdem: So macht Avatar – The Last Airbender Spaß.
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