„Aufbruch ins Unbekannte“ ist der Serienauftakt von Star Trek – Enterprise. Eigentlich ein Zweiteiler, welcher aber als eine Folge erschien.
Staffel 1, Folge 1 – 16. April 2151
„Aufbruch ins Unbekannte“ – „Broken Bow“
Die Handlung
In Broken Bow (Oklahoma) stürzt ein kleines Schiff mit seinem Piloten ab. Dieser befindet sich auf der Flucht vor zwei anderen Männern. Der flüchtende, ein großgewachsener Mann mit fremdartigen Stirnwülsten und langem, braunem Haar, versucht durch ein Maisfeld seinen Verfolgern zu entkommen. Die Verfolger, zwei Männer mit schuppig-gelber Haut bleiben ihm jedoch auf dem Fersen. Der Flüchtende kann sich in einem Silo einsperren und somit hoffentlich seinen Verfolgern entziehen, doch einer der beiden verfügt über die Fähigkeit seinen Körper in einen gallertartigen Zustand zu versetzen, kriecht durch den Türschlitz am Boden und öffnet so seinem Kumpanen die Tür von innen.
Eine Ebene höher springt der Verfolgte aus einer Tür und vaporisiert mit seinem Handdisruptor das Silo, inklusive der Verfolger. Doch das ganze bleibt nicht unbeobachtet. Der Farmer Moore nähert sich dem Fremden, doch als dieser ihm etwas zu sagen versucht, was Moore aber nicht versteht, feuert er auf den Fremden mit seinem Plasmagewehr, woraufhin der Fremde im Maisfeld liegen bleibt.
Anderen Orts fliegen Captain Jonathan Archer (Scott Bakula) und Commander Charles Tucker (Connor Trinneer) in einer kleinen Shuttlekapsel in die Raumwerft im Orbit der Erde. Dort wird die neueste Errungenschaft der Menschheit fertiggestellt. Die U.S.S. Enterprise NX-01. Die beiden fliegen etwas näher heran, doch Tucker ist einen Moment lang etwas unaufmerksam und rammt die Enterprise. In diesem Moment wird Archer von Admiral Maxwell Forrest gerufen, dass er doch bitte sofort ins Medizinische Zentrum der Sternenflotte kommen soll.
Dort angekommen bemerkt Archer den fremdartig wirkenden Mann im Nachbarzimmer. Man erklärt ihm, dass es sich hierbei um einen Klingoten handle. Die Vulkanier berichtigen die Aussage und erklären es sei ein Klingone. Forrest erklärt Archer, dass der Klingone auf dem Weg zu seinem Heimatplaneten gewesen sei, um dort wichtige Informationen zu präsentieren. Ferner erzählt ihm Forrest von den Ereignissen in Broken Bow.
Die Vulkanier empfehlen, dass der Start der Enterprise verschoben werden soll, bis der Vorfall aufgeklärt sei. Archer ärgert dies, denn in seinen Augen haben die Vulkanier die Menschen oft genug zurückgehalten. Botschafter Soval und Tos warnen davor, dass die Menschen sicherlich das klingonische Reich nicht zum Feind haben wollen und die Erde schon längst von Kriegsschiffen der Klingonen umstellt wäre, wenn die Vulkanier nicht bereits zugesichert hätten, die Leiche des Klingonen Klaangs zu überführen. Archer wundert sich darüber etwas, denn auf ihn wirkt der Klingone nicht gerade Tot.
Also geht Archer ins Nebenzimmer und spricht mit dem behandelnden Arzt, Dr. Phlox (John Billingsley). Dieser sichert ihm zu, dass Klaang leicht überleben kann. Archer konfrontiert also die Vulkanier damit und versteht nicht so recht, warum er tot überführt werden sollte. Soval berichtet von der klingonische Sitte, dass die Klingonen ihre Ehre im Tot finden. Archer erklärt Forrest, dass sein Schiff in drei Tagen bereit wäre und meldet sich freiwillig den Klingonen lebend zu seiner Heimatwelt Qo’noS zu bringen.
Archer beginnt also die letzten fehlenden Crewmitglieder zu rekrutieren, da die Enterprise nun doch etwas früher als geplant abdocken wird. Er nutzt seine Chance als erstes im Medizinischen Zentrum und heuert Dr. Phlox an, reist danach gleich weiter nach Brasilien, wo er in einer großen Bildungseinrichtung mit Hoshi Sato (Linda Park) redet, welche er als Kommunikationsoffizierin haben möchte. Diese meint erst sie könne noch nicht weg, sondern erst zum eigentlichen Starttermin der Enterprise. Doch Archer kann sie mit einer Hörprobe der klingonischen Sprache überzeugen.
Wieder auf der Enterprise, wartet noch eine Überraschung auf Archer, denn das Vulkanische Oberkommando war der Meinung, es müsse dem Captain einen Wissenschaftsoffizier aus den eigenen Reihen zur Seite stellen. T’Pol (Jolene Blalock). Sie macht aber direkt klar, dass sie nicht um diesen Posten gebeten hätte und sobald der Auftrag vorbei sei wieder verschwinden würde.
Anderenorts, innerhalb eines Gasriesen, befindet sich eine fremdartige Helix-Struktur, welche von den Wesen erbaut wurde, welche Klaang auf der Erde verfolgten. Im Inneren spricht einer dieser Wesen mit einer nicht erkennbaren Person, welche scheinbar durch eine Art Holo-Matrix mit diesem kommuniziert. In deren Gespräch geht es um den Fehlschlag auf der Erde, Klaang zu fassen und das eben dieser sich nun bei den Menschen, auf der Enterprise befindet. Die unbekannte Person fordert, die Informationen von Klaang endlich zu beschaffen.
Auf der Enterprise erwacht derweil der Klingone Klaang, welcher sehr aufgebracht ist. Eine Kommunikation ist vorerst nicht möglich, da der Universalübersetzer den Dialekt Klaangs nicht versteht. Plötzlich wird die Enterprise erschüttert und T’Pol meldet über die Com, dass die Enterprise unter Warp gefallen sei. Kurz darauf fällt im gesamten Schiff die Energie aus und einige Wesen, welche bereits auf der Erde Klaang verfolgten tauchen auf. Da kein Licht vorhanden ist, greifen ein paar Crewmitglieder zu Taschenlampen. Eines der Wesen wird schlagartig durchsichtig, als es das Licht einer Taschenlampe trifft. Klaang weiß sofort wer die Wesen sind – die Suliban. Archer kann einen der Suliban niederschießen, während ein weiterer sich auf Klaang stürzt. Dann kehrt die Energie wieder zurück, doch der Suliban und Klaang sind verschwunden.
T’Pol drängt darauf, dass der Auftrag vorbei wäre und man zur Erde zurück solle, doch Archer will wissen wer Klaang entführt hat und wünscht mit dem was auf dem Schiff zur Verfügung stünde auszukommen und das herauszufinden. Phlox findet derweil heraus, dass der niedergeschossene Suliban definitiv Suliban ist, jedoch genetische Verbesserungen erhalten habe.
Nach der Sensorauswertung und einer kleinen Übersetzung der Worte, welche Klaang rief, gelingt es der Crew herauszufinden was ihr nächstes Ziel ist: Rigel X. Denn Klaang rief: Silik, Sarin, Rigel und Bolia. Und da Rigel X eines der Stops von Klaang war bevor er auf die Erde stürzte, lässt Archer, Kurs auf eben dies System setzen.
Derweil wurde Klaang zu der Helix-Struktur gebracht und wird nun dort von Silik – dem Anführer der Suliban – verhört. Trotz schwerer Folter und Wahrheitsdrogen gibt Klaang nichts Preis, abgesehen davon, dass er auf Rigel X jemanden namens Sarin, eine Suliban traf, welche ihm aber angeblich nichts gab.
Die Enterprise hat Rigel X erreicht und Archer und Hoshi treffen dort auf einige Suliban. Archer kann T’Pol aber nicht mehr erreichen, zückt seine Phasenpistole, aber beide werden von den Suliban überwältigt und gewaltsam verschleppt. Dort wo Hoshi eingesperrt wird, befindet sich auch schon der Rest des Außenteams. Nur Archer wird mitgenommen und in einen dunkleren Bereich gebracht dort trifft er auf die Suliban Sarin. Sie erklärt Archer, dass sie nicht weiter den Preis zahlen wolle für die Besessenheit, sich selbst zu verbessern, welche die meisten aus ihrem Volk verfolgen.
Die Suliban haben absichtlich Aufstände im klingonischen Reich geschürt, damit dieses im Chaos versinke. Die Suliban haben es dabei so aussehen lassen, als würde eine Partei die andere angreifen. Sarin gab Klaang dafür einen Beweis, welchen er dem hohen Rat vorlegen sollte. Sie erklärt weiter, dass es sich hierbei um den „Temporalen kalten Krieg“ handle.
Plötzlich tauchen andere Suliban auf und eröffnen das Feuer. Mit Sarin versucht das Außenteam zu entkommen, doch auf der Flucht wird Sarin erschossen. Auf dem Weg zur Fähre werden sie erneut von Suliban unter Feuer genommen und der Captain verwundet. Archer muss auf die Krankenstation und T’Pol übernimmt das Kommando, wovon die meisten eher wenig angetan sind, da sie befürchten, dass T’Pol nun den Weg zurück zur Erde einschlagen lässt. Doch T’Pol lässt das flüchtende Suliban Schiff verfolgen, was sie dem Captain erzählt, als dieser wieder zu sich kommt.
Die Enterprise verfolgt das Suliban Schiff bis zur Helix. Dort angekommen ziehen sie mit den Enterhaken der Enterprise, nach einigen Scans der Helix, eines der Suliban-Schiffe an Bord. Während sich die Enterprise unter FLAK-Feuer befindet, begibt sich Archer mit Trip in der zuvor geklauten Kapsel der Suliban zur Helix. Der Plan: Klaang retten, die Helix-Struktur auflösen und wieder verschwinden.
An Bord der Helix klappt auch alles recht reibungslos. Die beiden holen Klaang und bringen ihn zur Kapsel. Archer geht noch einmal kurz zurück auf die Helix und bringt das Gerät an, welches die Einzelteile der Helix abtrennen soll. Dies klappt auch, doch die Kapsel in der er flüchten wollte trennt sich ebenfalls ab. Archer befielt Trip, Klaang zur Enterprise zu bringen und ihn später einzusammeln. Trip folgt der Anweisung.
Archer irrt mit seinem Scanner durch die Struktur, bis er etwas Eigenartiges darauf sieht. Er betritt die Temporale Kammer, in der Silik zuvor mit der unbekannten Person sprach. Doch seine Bewegungen haben hier drin eine Art Echo und alles geschieht hier irgendwie langsamer. Noch jemand hat scheinbar den Raum betreten, doch zu sehen ist niemand. Nur die Stimme von Silik ist zu hören. Es kommt zu einem Kampf zwischen den Beiden, doch die Enterprise ist inzwischen zurück zur Helix gekommen und kann den Captain in letzter Sekunde noch herausbeamen, denn Silik konnte sich der Phasenpistole bemächtigen und war im Begriff, Archer zu erschießen. Die Enterprise verschwindet mit Kurs auf Qo’noS.
Auf Qo’noS angekommen betreten Klaang, Archer, Hoshi und T’Pol die Ratskammer der Klingonen. Klaang erklärt, dass er bereit sei zu sterben, um das Reich nicht zu entehren. Der Kanzler tritt auf Klaang zu und schneidet ihm mit einem Dolch in die Hand. Das Blut wird in einer Phiole aufgefangen und diese in ein Terminal eingegeben. Es stellt sich heraus, dass die gesuchten Informationen in Klaangs DNA kodiert wurden. Der Kanzler sagt etwas auf Klingonisch zu Archer, welches bedeutet, dass er Archer etwas schuldet.
Zurück auf der Enterprise hat Archer mit Admiral Forrest gesprochen und neue Befehle erhalten. Forrest sieht keinen Grund, warum die Enterprise nicht weiterfliegen sollte nach alldem. Tucker will als Chefingenieur an Bord bleiben und die Schäden reparieren und T’Pol bleibt der Enterprise als Wissenschaftsoffizier ebenfalls erhalten. Ebenso Dr. Phlox. Archer lässt Kurs auf einen Planeten in der Nähe setzen, welcher eine Stickstoff-Sulfid Atmosphäre aufweist. – „Warp 4!“
Rezension von Aufbruch ins Unbekannte
Alles in allem ein gelungener Auftakt zu einer vielversprechenden Serie. Viele sich teils überschlagende Ereignisse und trotzdem nicht hektisch.
Die Charaktere werden schön „Smooth“ eingebunden und man bekommt einen kleinen Einblick auf die wichtigsten Charakterzüge.
Die Suliban als neue Rasse gleich zu Beginn einer Serie einzubinden empfand ich anfänglich etwas riskant, doch durch die Verknüpfung mit den alten und bekannten Klingonen, doch leichter verdaulich als gedacht.
Der Temporale kalte Krieg als neue Vokabel für den Trekkie, stieß bei mir auch erst etwas sauer auf, denn wenn ich etwas aus anderen Serien gelernt hatte, dann, dass wenn irgendetwas mit „temporal“ auftauchte es sehr verwirrend wurde und man sich stundenlang mit den daraus resultierenden Paradoxien, wunderschöne Kopfschmerzen machen konnte. Aber gut, lassen wir es auf uns zukommen.
Mehr zum Allgemeinen: Die Titelmelodie fiel hier in dieser Serie auch etwas aus der Reihe Doch sie passt einfach super und lässt die Aufbruchstimmung noch besser rüberkommen. Vor allem in der Paarung mit dem Screen Play des Vorspanns.
Eine Sache stieß mir allerdings etwas sauer auf…und zwar der Catsuit von T’Pol. Brannon Braga hatte dies bereits in Star Trek Voyager mit Seven of Nine (Jeri Ryan) gemacht. Auch hier sollten die weiblichen Vorzüge ins „rechte Licht“ gerückt werden. Naja, Sex sells. Ebenso dazu passend, um die weiblichen Vorzüge von Jolene Blalock zu betonen, war die ebenso unnötige Szene in der Dekontaminationskammer.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir die Pilotfolge(n) sehr gefallen haben. Der Humor war angebracht und wohl dosiert, aber nicht albern. Gute schauspielerische Leistung und ein gut in Szene gesetztes Schiff, welches sich trotz moderner Filmtechnik gut in den Kanon bettet. Nicht zu modern – auch nicht von innen. Ebenso sehr gut gemacht sind die Uniformen. Star Trek trifft auf NASA und die Uniformen haben sogar mal was Praktisches! – TASCHEN! – Mega! Super auch vom Design, genau wie die Jacken für kältere Umgebungen, denn auch der anfängliche Offizier soll sich ja nicht das „Popöchen“ abfrieren im T-Shirt.
Fazit
Ein guter Einstieg in eine neue Serie!
Funfacts
- Eine Hommage an die Original Serie waren die Admiräle Forrest (an DeForest Kelley), Williams (an William Shatner), Leonard (an Leonard Nimoy) und Botschafter Tos (an TOS – The Original Series).
- Die Suliban sind eine Erfindung von Rick Berman, dieser hatte in Afghanistan einige Zeit verbracht und diese Namenskreation an die Taliban angelehnt.
- Das Rammen mit dem Shuttlepod gegen die Enterprise, durch Tucker bekommt später nochmals eine Bedeutung.
- Broken Bow ist eine real existierende Ortschaft in Oklahoma, allerdings existiert der Ort namentlich ein zweites Mal im Bundesstaat Nebraska.
Der Titel
„Aufbruch ins Unbekannte“ – Ja….leider mal wieder sehr pathetisch und plakativ. Dieser Titel hätte auch zu fast jeder anderen Star Trek Serie gepasst. Leider recht nichts-aussagend und für die Geschehnisse unpassend. Der Originaltitel „Broken Bow“ hingegen, wunderschön. Zum einen wegen dem Ort in dem alles seinen Anfang nimmt, zum anderen auch symbolisch für die vorerst geretteten Beziehungen zwischen dem klingonischen Reich und der Erde.
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Hallo Martin,
ich freue mich sehr, daß Du Dich mit so viel Faith of the heart der NX-01 angenommen hast.
Ich bin total Deiner Meinung; „Enterprise“ ist echt sträflich unterbewertet und ich bin froh, daß Du so leidenschaftlich für Archers Mannschaft eintrittst.
Mit gefällt die Zusammenfassung der 1. Folge ganz gut; ich habe „Enterprise“ bis jetzt nur 1x gesehen. (Natürlich auf Tele5!) und hatte tatsächlich ein paar Details schon wieder vergessen, bzw. nicht mehr so auf dem Schirm, haha!
Bleib bitte dran, denn „Enterprise“ hat es aus jeden Fall verdient!!!
Schreibe lange und friedlich.
Liebe Grüße aus Deiner eigenen Stadt!
Christiane Trekdinner
=/\=