In Assassin’s Creed: Die Goldene Stadt begibt man sich ins mittelalterliche Konstantinopel.

Assassins Creed Die Goldene Stadt
Cover © Cross Cult

Auf nach Konstantinopel

Das Leben des Sohns des Kaisers von Konstantinopel ist in Gefahr. Es gibt anscheinend Leute, die seinen Tod wünschen, weshalb die Bruderschaft den Assassinen-Akolythen Hytham und seinen Mentor Basim Ibn Ishaq ausschickt, damit sie den Prinzen schützen. Doch der Auftrag verläuft anders, als geplant. Schon bald zeigt sich, dass Basim seine eigenen Vorstellungen hat, und er nicht der einzige ist, der am kaiserlichen Hof seine eigenen Pläne verfolgt. Weshalb Hytham sich schon bald fragt, wem er trauen kann und wem nicht.

Mit Assassin’s Creed: Die Goldene Stadt hat der Cross Cult-Verlag eine Art Roman-Spinoff zu dem Videospiel Assassin’s Creed: Mirage herausgebracht. Das Buch erzählt eine eigenständige Geschichte, die allerdings Charaktere aus dem Videospiel wiederverwendet. Die Ereignisse des Bandes spielen dabei nach den Geschehnissen des Games.

Der Schein trügt

Verfasst wurde der Roman von Jaleigh Johnson. Die Autorin ist Amerikanerin, die vor allem für Dungeons & Dragons Bücher schreibt. Doch auch selbstständige Werke, wie die World of Solace-Serie sind von ihr bekannt. Der vorliegende Roman ist ihr Deutschlanddebüt.

Die Goldene Stadt ein flott geschriebener Roman. Von Anfang an schlägt die Schriftstellerin ein hohes Handlungstempo an und verweilt nicht allzu lange an einem Fleck. Dabei baut sie wiederholt Überraschungen ein, mit denen man so nicht gerechnet hat.

Ein wiederkehrendes Thema ihres Buches ist, dass der erste Anschein trügen kann. Wiederholt lernt man Figuren kennen, die zunächst wie die Antagonisten wirken, wie etwa einen der Lehrer des jungen Leo VI., doch dann zeigt sich, dass die Situation deutlich komplexer ist. Dass besagter Lehrer den Prinzen nur deshalb so misshandelt hat, weil er von dessen Vater dazu angestiftet wurde.

Ein Assassine als Rettungsanker

Dabei schließt man den Thronfolger ins Herz. Und nicht nur der Leser von Die Goldene Stadt tut dies, sondern ebenso Hytham selbst. Was auch kein Wunder ist, weil Jaleigh Johnson den Prinzen auf eine herzlich charmante Art und Weise darstellt. Als jemand, dem Stabilität im Leben fehlt, und der sich vor allem fürchtet, weshalb der Assassine zu einem Rettungsanker für ihn wird.

Getragen wird die Geschichte allerdings nicht nur von der Schutzmission Hythams und Basils, sondern auch von dem Misstrauen, das der Akolyth gegenüber seinem Mentor hegt. Ein Misstrauen, das durch seinen heimlichen Auftrag, herauszufinden, wo die wahre Loyalität des Meister-Assassinen liegt, noch verstärkt wird.

Die Goldene Stadt wird dabei aus der Perspektive Hythams erzählt. Wodurch Basil zu einer mysteriösen und merkwürdigen Gestalt wird. Jemand, der anscheinend einen eigenen Plan verfolgt und niemanden an seinen innersten Gedanken Teil haben lässt. Als Spieler von Assassin’s Creed Mirage weiß man natürlich, was genau das Geheimnis des Charakters ist, doch hier im Roman wird das allerhöchstens nur angedeutet.

Ein Plottwist zu viel

Über weite Teile ist das Buch auch spannend geschrieben. Jaleigh Johnson baut wiederholt Passagen ein, in denen sie zeigen kann, was für Kämpfer die Assassinen sind. Ebenso gibt es ausreichend Anspielungen auf die Welt von Assassin’s Creed allgemein, was ebenfalls mit dafür sorgt, dass man sich als Fan der Videospielreihe sofort heimisch fühlt.

Doch gegen Ende fällt Die Goldene Stadt auseinander. Hier baut die Autorin einen Plottwist zu viel ein. Sie enthüllt, wer in Wahrheit hinter den Attentaten auf Leo VI. steckt, und wirft dabei einige Charakterisierungen und Plots über den Haufen. Die Antagonisten werden innerhalb weniger Sätze abgefertigt, und die Tatsache, dass Hytham mit dem Gedanken gespielt hat, den Orden zu verlassen, um bei dem Prinzen zu bleiben, ebenfalls en passant beiseite gewischt.

Dennoch ist dies für Assassin’s Creed-Fans ein lohnenswerter Roman.

Info

Autor: Jayleigh Johnson
Titel: Assassin’s Creed: Die Goldene Stadt
Reihe: Assassin’s Creed
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 11/2023
Einband: Broschiert
Seiten: 325
ISBN: 978-3-98666-418-3
Sonstige Informationen: Produktseite

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