Mit Alien vs. Predator gab es 2004 eine Verfilmung, die lose auf den Comics von Dark Horse basiert.
Synopsis
Unter dem Eis der Antarktis entdeckt die Weyland-Corporation eine Pyramide. Eine Expedition soll klären, woher diese kommt. Dabei entdeckt sie, dass die Pyramide von Außerirdischen gebaut wurde. Diese züchten dort Aliens für eine Art Aufnahmeritus. Die Menschen, die die Pyramide erforschen wollen, geraten mitten zwischen die Fronten und sehen sich auf einmal zwei Gegnern gegenüber.
Rezension von “Alien vs. Predator”
Der Plot ist extrem simpel gehalten. In der Hinsicht kann man dem Film tatsächlich etwas vorhalten. Auch Innovation oder wissenschaftlich halbwegs korrekte Grundlagen kann und darf man ihm gerne absprechen. Und doch ist er besser als sein Ruf. Weitaus besser.
Was mir ganz besonders gefiel: Lance Eriksen als Mr. Wayland. Damit hat man gleich zu Beginn eine zusätzliche Verbindung zum Alien-Franchise geschaffen. Schließlich war er im zweiten Alien-Film der Androide Bishop. Ganz nebenbei hat man so auch die ewige Diskussion um Alien 3 gelöst – war der Bishop dort Androide oder doch das Original? Androide, ganz klar, so wie auch laut Drehbuch ursprünglich klar sichtbar. Nur im Film damals nicht.
Die Pyramide unter dem ewigen Eis war eine nette Idee, die Schlussfolgerungen daraus eher Blödsinn. Dennoch eine nette Hommage an die Theorie der Götter aus dem All als Erbauer dieser Objekte. Und angesichts immer weiter abschmelzender Polkappen wohl auch eine Idee, die in einigen Jahren nicht mehr funktionieren dürfte.
Dass die Aliens und die Predatoren eine gemeinsame Vergangenheit haben, war ja schon im zweiten Predator-Film zu sehen. Stichwort Alien-Kopf in der Trophäenkammer. Hier hat man darauf aufgebaut, die Aliens als ultimative Beute. Hier für heranwachsende Predatoren, quasi als Mannesprüfung. Was leider im Film nicht ganz klar herausgearbeitet wurde. Man hat sich hier einiger Motive des ersten Comics aus dem Dark Horse-Verlag bedient. Vielleicht zu weniger.
Die Comicvorlage wäre sicher in einiger Hinsicht ein besserer Film gewesen. Realistisch betrachtet jedoch auch um Universen teurer. Und mit Sicherheit nicht zwingend ein größerer Erfolg. Alien, Predator, beide Filmuniversen hatten zum Erscheinen dieses Films schon einige Zeit kein aktuelles Werk auf dem Markt. Das Interesse der Fans war abgekühlt. Sehr abgekühlt sogar. Dass die Macher hier also kein allzu großes Risiko und damit Verluste riskiert haben, kann ich verstehen. Schade. Aber verständlich.
Wir bekommen im Film das geliefert, was wir erwarten. Action. Manchmal hirnfrei, manchmal ein wenig unlogisch und das fast 50 Minuten des Films lang. Für ausgearbeitete Charaktere bleibt da natürlich kein Raum. Kritisieren darf und muss man hier auch die Inkubationszeit der Alien-Facehugger hin zum schlüpfenden Alien. Und sein extremst rasantes Wachstum. Vom Hugger zum ausgewachsenen Alien in weniger als 30 Minuten Handlungszeit. Zu schnell. Zu rapide. Unlogisch.
Auch das Ende erscheint unvollständig und bemüht. Da hat die Heldin zusammen mit dem heroisch verreckenden Predator die Alienqueen gekillt und was macht man? Man lässt sie im Langarmshirt in der Eiswüste bei ca. Minus 50 Grad zurück. Schöner wäre es wie im Comic gewesen: Aufgrund ihrer Stirntätowierung durch das Alienblut wird sie an Bord des Predator-Schiffes gebracht.
Man kann dem Film also einiges an negativen Punkten entgegenbringen. Dabei sind diese Punkte zumeist – zumindest in meinen Augen – genau das, was man an Predator und Alien sonst so lobt. Schnörkellose Action mit Blut und Eingeweiden. Geradlinige Action, unsaubere Action und keine großen Fragen bezüglich Recht oder Moral. Draufhauen und glücklich sein.
Für mich ein rundum gelungener Film ohne die extremsten Explosionen und Zerstörungen der heutigen Blockbuster, aber mit gelungener unterhaltsamer Action von Anfang bis Ende. Popcornkino. Gehobene Kategorie. Mindestens als DVD eine gute Investition.
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