Sucht ihr nach dem Weg markiert den Beginn der Agatha All Along-Reihe.

Welcher Titel soll’s bitte sein?

Damals, als mit Wandavision die erste MCU-Serie auf Disney+ gesendet wurde, stach besonders eine Figur hervor. Agatha Harkness, die Antagonistin, dargestellt von Kathryn Hahn. Und dieser Charakter kam bei den Zuschauern sehr gut an.

So gut, dass Jac Schaeffer, die bereits bei Wandavision eine der Hauptverantwortlichen war, immer wieder eine Spinoff-Reihe vorschlug. Im Mai 2021 wurde schließlich dieser Vorschlag akzeptiert und Jac Schaeffer kehrte als Head Writer und Executive Producer zurück. Nur, dass sich dann im Laufe der Zeit beim Marvel Studio einiges änderte und man immer mehr dazu überging, wieder traditionelle Showrunner einzustellen. Eine Rolle, die sie schließlich ebenfalls übernahm.

Die Reihe wurde im November 2021 zunächst als House of Harkness vorgestellt und Jac Schaeffer sollte bei einigen der Episoden der Serie Regie führen. Doch gab es in den darauffolgenden Monaten einiges an Verwirrung, weil die Reihe viele Namensänderungen durchmachte. So hieß die Serie unter anderem mal Agatha: Darkhold Diaries oder Agatha: The Lying Witch with Great Wardrobe. Am Ende stellte sich heraus, dass dies eine bewusste Marketingkampagne war, die mit der Enthüllung des richtigen Titels, Agatha All Along, endete.

Die Rückkehr vieler bekannter Darsteller

Aus Wandavision kehrten auch einige bekannte Darsteller zurück. Natürlich sollte Kathryn Hahn wieder Agatha Harkness darstellen. Doch ebenso sollte Debra Jo Rupp wiederkehren, genauso wie einige der Darsteller der Dorfbewohner. Mit Sucht ihr nach dem Weg sollte die Serie starten.

Agnes O’Connor  (Kathryn Hahn)ist eine Polizistin, die in dem Fall einer ermordeten Jane Doe ermittelt. Doch nach und nach stellt sich heraus, dass etwas nicht stimmt. In einer Bibliothek wurden Bücher verbrannt und ein Junge bricht in ihr Haus ein, um nach dem Weg zu suchen.

Doch dann und nicht zuletzt dank der Hilfe ihrer Rivalin Vidal (Aubrey Plaza), stellt sich heraus, dass Agnes O’Connor in Wahrheit Agatha Harkness ist. Sie war drei Jahre lang in einem Zauber von Wanda Maximoff gefangen. Und als sie wiedererwacht ist, stellt sich heraus, dass sie zum einen ihre Kräfte verloren hat und zum anderen, dass andere Hexen es auf sie abgesehen haben.

Ein verwirrender Anfang

Das Verwirrspiel, dass die Marketingkampagne auszeichnete, wird in Sucht ihr nach dem Weg wieder aufgenommen. Der Großteil der Folge ist bewusst wie eine typische amerikanische Krimiserie inszeniert, die in einer Kleinstadt stattfindet. Wo Agatha Harkness die Polizistin Agnes O’Connor darstellt. Das Verwirrspiel geht sogar so weit, dass extra für diese Folge ein falsches Intro erschaffen wurde, ebenso, wie der inszenatorische Stil ein völlig anderer ist, als man es erwarten würde.

Es ist ein ziemlicher Kontrast zwischen dem, was man überwiegend in dieser Folge zu Gesicht kriegt. Und dem, was man im finalen Akt sieht. Ein extremer Gegensatz, der leicht dazu führen könnte, dass diese Reihe einen ähnlichen mittelmäßigen Auftakt wie Echo hätte haben können.

Dass dem in Sucht ihr nach dem Weg nicht so ist, liegt unter anderem daran, dass die Macher der Serie genau wussten, ab wann sie Andeutungen einstreuen mussten, damit die Zuschauer wussten, dass das, was was man hier sah, nicht richtig ist. Und an einer phantastischen Kathryn Hahn, die wirklich unglaubliche Arbeit abliefert. Als Agnes O’Connor wirkt sie ernst, in sich gekehrt und getrieben. Als Agatha Harkness birst sie förmlich vor angestauter Energie und Aggressionen. Quasi all das, was sich in den drei Jahren, in denen sie verzaubert lebte, angestaut hatte.

Eine großartige Szene

Gleichzeitig wird aber auch die Handlung vorbereitet, die die Serie in der restlichen Season beschäftigen wird. Da ist zum einen der mysteriöse Junge, der auf der Suche nach dem Weg ist, wobei noch unklar ist, was dies ist. Man erfährt nicht viel über ihn, aber kriegt mit, dass er erstaunlich selbstbewusst agiert. Er lässt sich nicht einschüchtern, was ihn schon gleich sehr sympathisch macht.

Und dann ist da in Sucht ihr nach dem Weg auch noch Vidal, die das Brückenelement zwischen den beiden Bestandteilen der Folge ist. Sie ist der Auslöser dafür, dass Agatha feststellt, dass sie verzaubert worden ist, ebenso, wie sie anschließend die sich selbst wieder bewusste Hexe angreift und versucht zu töten. Es ist eher unwahrscheinlich, dass sie mit dem Ende der Folge auch aus der Serie verschwinden wird. Dazu wurde zu viel Zeit investiert, um die Figur auszubauen. Hoffentlich kehrt sie zurück.

Übrigens sieht die Szene, in der Agatha förmlich all ihre falschen Identitäten abstreift, genial aus. Tricktechnisch ist es beeindruckend, vor allem, als man am Ende ihr schwarzweißes Aussehen aus dem Beginn von Wandavision wiedersieht.

Am Ende der Folge hat man eine Agatha, die ihre Kräfte zurückhaben will, die von den Sieben von Salem verfolgt wird, und die Rache an denen nehmen möchte, die ihr ihre Fähigkeiten gestohlen haben. Es ist ein großartiger Anfang, der jetzt schon jede Menge Spaß auf die kommenden Folgen macht. So super fing zuletzt nur die zweite What If…?-Season an.

Info

Drehbuch: Laura Donney
Showrunner: Jac Schaeffer
Regie: Jac Schaeffer

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Götz Piesbergen
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