In Der Fall der hungrigen Schlange werden offene Rechnungen beglichen.

Ding, dong, die Hexe ist …

Crystal Palace (Kassius Nelson) hat ihre Erinnerungen wieder. Sie weiß jetzt definitiv, dass sie kein guter Mensch war, und will deshalb Dinge wieder geradebiegen. Dazu will sie zurück nach London reisen, ohne die Dead Boy Detectives und Niko (Yuyu Kitamura). Doch gerade, als sie sich von denen verabschiedet und die Metzgerei verlassen hat, schlägt Esther (Jenn Lyon) zu. Sie zerstört den Laden, kidnappt die Detektive und lässt Jenny und Niko zurück.

Crystal und Niko wollen die Jungs allerdings nicht der Hexe überlassen, sondern sie retten. Sie sammeln Infos vom Katzenkönig (Lukas Gage) und erhalten von Tragic Mick (Michael Beach) ein spezielles Salz, mit der Esther verletzt werden kann. Und so machen sie sich auf, ihre Freunde zu retten und die Hexe ein für alle Mal zu besiegen.

Der Fall der hungrigen Schlange ist der Abschluss der Dead Boy Detectives-Serie. Und wie auch in allen vorherigen Episoden gibt es hier Sachen, die funktionieren, und solche, bei denen das nicht der Fall ist. Und am Ende werden so einige Aspekte für eine kommende Season vorbereitet.

Willkommen im Club der Geisterseher

Insgesamt gesehen ist es eine spaßige und spannende Abschlussfolge. Eine, in der der Zuschauer ständig überrascht wird. Und eine, in der es heißt, von einigen liebgewonnen Charakteren Abschied zu nehmen, wobei die Art und Weise, wie sie aus der Serie verschwinden, die Tür für weitere Auftritte auflassen.

So erfährt man jetzt, dass Jenny nach ihren Erfahrungen aus Der Fall der Höllentreppe nun ebenfalls Geister sehen kann, darunter auch die Dead Boy Detectives. Leider wird daraus nicht viel gemacht. Sie rüstet Crystal und Niko noch mit Waffen für den Kampf gegen Esther aus und bleibt anschließend zurück. Was schade ist, denn man hätte sich eigentlich erhofft, dass ihr Beitrag zu Der Fall der hungrigen Schlange sich nicht nur auf bloßen Support beschränkt.

Dafür erfährt man in dieser Folge endlich den Ursprung von Esther, was der Ursprung ihrer Macht ist und wieso sie junge Mädchen kidnappt und ihrer Schlange opfert. Hier gefällt, dass dieser Rückblick, quasi um es hervorzuheben, als Zeichentrick dargestellt wird. Es verstärkt diese Szene, lässt den Origin der Hexe lebendiger werden, obwohl der Animationsstil eher disneyartig ist. Aber es ist gerade dieser Kontrast zwischen der mit dem Zeichenstil assoziierten vermeintlichen Unschuld und dem, was damals geschehen ist, was dies so wirksam macht.

Eine grandiose Gegenspielerin

In jedem Fall ist Der Fall der hungrigen Schlange die Folge, in der die Hexe nochmal groß aufspielen kann. Es zeigt sich, was für ein wunderbarer Antagonist sie ist. Die Verve, die Lässigkeit, mit der Jenn Lyon ihre Figur darstellt, hat etwas absolut Fantastisches. Die Art, wie sie zunächst vorspielt, von dem schwarzen Salz verwundet worden zu sein, diese falsche Freundlichkeit … Man merkt einfach, was für eine grandiose Gegenspielerin sie in der Season war.

Am Ende der Episode werden dann noch einige der langlaufenden Plots aufgelöst. Die Handlung mit dem Katzenzählen wirkt ein wenig zu nebenbei beendet, angesichts dessen, wie oft Edward diese Aufgabe genervt hat. Hier hätte man sich etwas mehr Pfeffer gewünscht.

Wesentlich besser ist der Auftritt der Night Nurse am Ende von Der Fall der hungrigen Schlange, der sich so absolut nicht wie vorgesehen entwickelt. Hier schafft es die Serie, dass man als Zuschauer innerhalb weniger Minuten ein wahres Wechselbad der Gefühle durchläuft. Um anschließend am Ende zwar ein Glücksgefühl zu haben, in das sich aber gleichzeitig auch Fragezeichen einmischen, weil man absolut nicht einschätzen kann, wie sich die Veränderungen dann für die kommende Season auswirken würden.

Muss nicht sein

Es gibt eine Sache, die an dieser Episode wirklich ärgerlich ist. Der Anfang der Folge ist leider misslungen. Sie fängt gut damit an, dass Crystal Palace ihre Erinnerungen wiederkriegt, sie damit definitiv weiß, dass sie kein guter Mensch war, und angedeutet wird, dass das vielleicht an ihren Eltern liegen könnte. Doch ihr Entschluss, alles stehen und liegen zu lassen und ihre neuen Freunde zurückzulassen, entpuppt sich nur als Grund, damit sie aus der Metzgerei rauskommt, sodass Esther diese in die Luft sprengen und die Detektive entführen kann. Womit der Plot zu einem reinen Lückenbüßer wird, um die Figur an einen bestimmten Ort zu führen, damit die Handlung weitergehen kann. Die Serie kann das besser!

Doch am Ende ist Der Fall der hungrigen Schlange ein wunderbarer Abschluss der ersten Staffel. Trotz der Makel wird man hier gut unterhalten.

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Götz Piesbergen
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